Tischtennis

Die Ursprünge des Spiels finden sich wahrscheinlich im Vereinigten Königreich und den ehemaligen Kolonialnationen. Ob das Spiel aus Indien kam oder aus England nach Indien gebracht wurde ist umstritten. Es gibt unterschiedliche Theorien über die Herkunft. Gesichert scheint die These, dass man das Spiel auf Grund des englischen Wetters vom Freien in Haus brachte und dort auf Tischen spielte. Zelluloid-Bälle gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Sie wurden aus den USA nach England mitgebracht. Seit dieser Zeit gibt es auch den Begriff “Ping-Pong”, was die Geräusche des Balls umschriebt. Jacques de Croydon patentierte Ping-Pong in England Ende des 19. Jahrhunderts. Mit der Vergabe der Rechte in den USA wurde der Sport weiterentwickelt. Es kamen die ersten Holzschläger auf den Markt, die teilweise noch mit Kork beklebt wurden. England kann als Wiege des Sports gesehen werden, da sich auch hier der erste Verein und nationale Verband formierte und Anfang des 20. Jahrhunderts, die ersten Schläger mit Gummibezug in den Spielbetrieb kamen. Auch der Aufschlag, der erst in der eigenen Hälfte aufkommen muss, verdanken wir den Regeln der englischen Ping-Pong-Association. In Deutschland und anderen Ländern wurde um die Jahrhundertwende einige Vereine gegründet, so 1899, die 1. Berliner Tennis- und Ping-Pong-Gesellschaft. Erste Deutsche Meisterschaften gab es im Jahr 1907. Mitte der 20er Jahre wurde der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB) ins Leben gerufen. In den USA entstanden auf Grund wirtschaftlicher Interessen neu Verbände, die das erstenmal “Table-Tennis” im Verbandsnamen benutzten.

Sowohl in der Entwicklung des Spielmaterials als auch im Turniersport wurde das 20. Jahrhundert spannend. Vor dem 2. Weltkrieg waren vor allem Spieler aus Osteuropa im Wettkampf führend. Nach dem Weltkrieg wurde Japan eine der führenden Tischtennisnationen. Von hier kamen auch die dickeren Beläge der Tischtennisschläger und Variationen des Spiels. Seit den 60er Jahren dominieren die Spieler aus Asien das Tischtennis. In den 80er Jahren hatten auch die Europäer aufgeholt und konnten sich zunehmend in den Turnieren durchsetzen. Lange war die Griffhaltung der größte Unterschied zwischen den europäischen und asiatischen Spielern, die mit dem typischen Penholder-Griff spielen.

Erfolgreichster Spieler weltweit ist der Schwede Jan-Ove Waldner, der Olympiasieger und 11-facher Weltmeister wurde. Ende der 80er Jahre wurde Tischtennis offizielle olympische Sportart, das sich bis heute großer Beliebtheit bei den Besuchern erfreut. Tischtennis ist eine der wenigen Sportarten, die auch als “politische Sportart” gilt. Noch heute ist Tischtennis sportliches Bindeglied des Westens und der asiatischen Welt. Es gibt den Begriff der “Ping-Pong-Diplomatie”. Die höchste nationale Liga ist die Deutsche Tischtennis Liga (DTTL). Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen kämpfen zehn Mannschaften um die Deutsche Meisterschaft. Einer der jüngsten Spieler der Bundesliga und zur Zeit auch überaus international erfolgreich ist Timo Boll. Vor allem die Olympischen Spiele in China werden das Tischtennis wieder stärker in die Öffentlichkeit bringen. Wie schon in der Vergangenheit wird der Tischtenniswettbewerb ein besonders Turnier für die Asiaten werden.