Kiwi

Die Kiwi stammt ursprünglich aus dem Yantze-Tal in China und war deshalb früher auch besser unter dem Namen “chinesische Stachelbeere” bekannt. In ganz unterschiedlichen Geschichten wird erzählt, wie die Kiwi zu Beginn des 20. Jahrhunderts von China nach Neuseeland kam, wo sie nach dem dort heimischen Kiwi-Vogel benannt wurde. In Neuseeland entstand über Jahrzehnte eine richtige Kiwi-Industrie, die eine sehr vielseitig verwendbare Frucht entwickelte und damit Neuseeland einen guten Platz auf dem Weltmarkt gesichert hat.

Die ersten Kiwis errechten Europa in den 50er Jahren, aber erst in den Siebzigern stellten die ersten neuseeländänder Viehzüchter auf den Obstanbau um und stellten damit auch zugleich die Weichen für den Siegeszug der kleinen braunen Frucht rund um die Welt. Durch ihre erstaunlichen Eigenschaften und die vielseitige Verwendbarkeit wurde die Kiwi schnell zu einer sehr beliebten Frucht. Die Kiwi enthält doppelt soviel Vitamin C wie eine Orange, verfügt über zweimal so viel Vitamin E wie eine Avocado, enthält sehr viel Kalium und andere Mineralien und außerdem einen hohen Anteil an Ballaststoffen.

In den letzten Jahre hat nun die Technische Universität München-Weihenstephan die deutsche Kiwifrucht, die sogenannte Weiki oder Bayern-Kiwi entwickelt, die mittlerweile genauso bekannt ist wie die chinesische und die neuseeländische Kiwi und sich sehr gut zur Pflanzung in heimischen Gärten eignet. Zur Zucht der zweihäusigen Kiwipflanze benötigt man weibliche und männliche Pflanzen. Nur die weibliche Pflanze kann aus ihren Blüten Früchte bilden. Im Frühjahr werden deshalb mindestens jeweils eine männliche und eine weibliche Kiwi möglichst an einer sonnigen Hauswand gepflanzt.

Allerdings gibt es inzwischen auch veredelte Sorten, die beide Geschlechter auf einer Pflanze tragen, einfacher für den Anbau durch den Hobbygärtner und vor allem wird wesentlich weniger Platz benötigt. Bis zur ersten Ernte dauert es vier bis sechs Jahre, bei guter Pflege entwickelt sich diese Kletterpflanze aber zu einem herrlichen Spalier und trägt bis zu 1000 Früchte pro Jahr.

Die Kiwipflanze liebt schweren, aber lockeren Boden. Deshalb sollte Sand oder Sägemehl beigemengt werden. Jungpflanzen dürfen noch nicht gedüngt werden, für alle anderen Pflanzen erfolgt die Düngung im Frühling mit Kompost oder trockenem Mist. Die Pflanze liebt feuchten Boden, dieser sollte deshalb immer mit Mulch bedeckt sein. Bevor der erste Schnee fällt, müssen die jungen Triebe in den ersten Jahren durch eine Abdeckung beispielsweise mit Reisig, vor Frost geschützt werden. Die Kiwipflanze kann Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius überstehen und sie ist allgemein sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Die Blüten entstehen immer an den vorjährigen Trieben, was beim Rückschnitt beachtet werden muss. Seitlich aus den Blattachsen entwickeln sich dann die weißen wohlriechenden Blüten, aus denen bei den weiblichen Pflanzen später die Früchte entstehen. Diese werden bist zu acht Zenitmeter lang und bis zu fünf Zentimeter breit. Die Schale ist zumeist fellartig behaart, je nach Sorte grün bis braun. Bei manchen Kiwiarten kann die Schale auch mitgegessen werden. Das Fruchtfleisch entwickelt sich glasig und sehr saftig und zeigt eine hell- bis dunkelgrüne Farbe.

Zur Vermehrung der Kiwifrucht werden die Samen nur leicht in die Erde gedrückt und mit einer Klarsichtfolie überzogen, um das Austrocknen der Erde zu verhindern. Nach cirka zwei Wochen entwickeln sich aus dem Samen die ersten Blättchen und die Folie kann nun entfernt werden. Sind die Pflänzchen etwa 3 cm groß, können sie in einzelne Töpfe umgesetzt und später wie oben geschildert ins Freie gepflanzt werden.