Dornfelder

Die rote Rebsorte Dornfelder hat sich im deutschen Weinanbau seit den 1970er Jahren durchgesetzt. Der Dornfelder ist die erfolgreichste Züchtung in der Nachkriegszeit in Deutschland und geht zurück auf die Neuzüchtung des Rebenzüchters August Karl Herold, der die Sorten Helfensteiner und Heroldrebe kreuzte. Gearbeitet hatte er zu dieser Zeit in den 1950er Jahren an der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau im württembergischen Weinsberg. Der Name Dornfelder leitet sich von dem Begründer der Weinsberger Lehr- und Versuchsanstalt, Imanuel Dornfeld, ab. Der Erfolg des Dornfelders in Deutschland zeigt sich heute auch daran, dass rund acht Prozent aller deutschen Rebenflächen mit der roten Rebsorte bestockt sind. Die größten Rebenflächen findet man in den Weinanbaugebieten der Pfalz, Rheinhessen, der Mosel-Region und der Region Nahe. Seit der Neuzüchtung der Dornfelder-Rebe hat es weitere Züchtungen gegeben, unter anderem die Kreuzung Dornfelder mit der französischen Rebsorte Cabernet Sauvignon, der Kreuzung Cabernet Dorio. Beliebt ist der Dornfelder im Anbau auf Grund seiner robusten Natur. Die rote Rebsorte stellt allerdings an den Boden größere Anforderungen, der unter anderem nicht zu steinig sein darf. Auch eignet sich die Rebe nicht für frostanfällige Regionen. Dornfelder wird als halb-trockener und trockener Rotwein angebaut. Der Dornfelder wird als junger Wein auch als Primeur auf den Markt gebracht.

Je nach trockener und halb-trockener Ausrichtung sind die Weine für die intensiven Fruchtaromen wie der Sauerkirsche bekannt oder auch als Eichenfasswein mit mehr Gerbstoffen versehen. Der Dornfelder ist vor allem als trockener Rotwein mit einem fruchtigen Geschmack und einer tiefroten Farbe in Deutschland sehr beliebt. Die Säureprägung des Dornfelders ist eher moderat, so dass der Wein auch sehr gut verträglich ist. Für die Winzer bringt die Rebsorte einen sehr hohen Ertrag. Bei der Rebsorte gibt es eine Ertragseinschränkung, die für die Qualitätsweine im Markt wichtig ist. Dornfelder ist nach dem Spätburgunder die rote Rebsorte mit den größten Weinanbauflächen und den höchsten Marktumsätzen. Der Dornfelder ist als kräftigerer Rotwein vor allem in den kälteren Jahreszeiten zu Fleischgerichten sehr beliebt. In der deutschen Gastronomie im Süden und Westen der Republik findet sich der Wein auf vielen Getränkekarten. Es gibt auch Dornfelder-Weine, die leichter und gekühlt im Sommer getrunken werden können. Der Dornfelder ist seit vielen Jahren ein Rotweinklassiker im deutschen Weinanbau und hat an seiner Attraktivität im Land nichts verloren.