Grauburgunder

Der Grauburgunder (oder Grauer Burgunder) ist eine weiße Rebsorte, die eine Mutation des Spätburgunders darstellt und zur Familie der Burgunder zählt. Die weiße Rebsorte wird heute in vielen Ländern der Welt angebaut, zum Beispiel in Deutschland und Österreich unter dem Namen Spätburgunder. In Frankreich ist die Rebsorte unter dem Namen Pinot Gris bekannt. In Italien wird die Rebsorte Pinot Grigio genannt. Darüber hinaus gibt es dutzende Synonyme im deutschen und internationalen Markt. Grauer Burgunder wird auch im schweizerischen Kanton Wallis angebaut. In Deutschland war die Rebsorte früher als Ruländer bekannt. Der Name geht auf dem deutschen Kaufmann Johann Seger Ruland aus Speyer zurück, der im Jahr 1711 die ersten Rebstöcke anbaute und den Siegeszug der Rebsorte in Deutschland begründete. Heute sind rund vier Prozent der deutschen Rebenflächen mit dem Grauen Burgunder bewirtschaftet. Im Gegensatz zu früher, als der Ruländer als gehaltsvollere und süßere Weinsorte bekannt war, sind im Markt heute vor allem trockene Weißweine der Sorte stark nachgefragt. Größere Rebenflächen des Grauburgunders findet man in den führenden Weinanbauregionen Baden, Pfalz und Rheinhessen. In Baden hat die Rebsorte einen hohen Anteil von rund 10 Prozent. Die Rebsorte bietet meistens gute Erträge und hat sich so bis heute in vielen Regionen als deutsche Kulturrebe im Weinanbau positionieren können. Die Rebsorte ist auch kaum frostanfällig und zeigt sich auch gegen Krankheiten sehr robust. Man kann die Rebsorte auf vielen Böden anbauen, unter anderem auch auf kalkhaltigen Böden und auf steinigeren Untergründen.

Trockenere und mittelkräftigere Grauburgunder sind heute sehr gefragt. Es gibt aber auch Spätlesen, die süßlichen und sehr kräftigen Naturen sind. Die internationalen Grauburgunder gelten allgemein als körperreiche und säurearme Weißweine, die einen höheren Alkoholgehalt aufweisen. Die Weine haben eine weißgelbe bis bernsteinfarbige Ausstrahlung und können zum Beispiel auch als Aperitif getrunken werden. Leichte Weine, die trocken oder halbtrocken sind, werden vor allem gerne als Sommerweine getrunken. Viele der Grauburgunder sind bestimmten Duftaromen versehen, die jeden Geschmack treffen. Kräftigere und süßlichere Ruländer trinkt man vor allem zu gehaltsvolleren Speisen wie Lamm oder Wild. Spätlesen eignen sich zum Beispiel für Pasta-, Wild- oder Fischgerichte. Im Süden trinkt man den Weißwein auch gerne zu Meeresfrüchtegerichte. Fruchtige und süße Spätlesen des Grauen Burgunders eignen sich unter anderem auch für Desserts. Wer das größte Anbaugebiet in Baden kennenlernen will, der kann entlang der Badischen Weinstraße zahlreiche Güter finden, die Weinproben anbieten.