Berliner Küche

Die Berliner Küche ist eine schlichtere und bodenständige Küche, die durch viele Einwanderer wie die Hugenotten geprägt wurde. Einwanderer aus Schlesien, Pommern oder Ostpreußen brachten ihre Kochtraditionen mit in die Metropole, die traditionell ein Einwanderer- und Durchgangsstadt ist. Viele Gemüsesorten, die seit dem 17. Jahrhundert rund um Berlin, vor allem in Brandenburg, angebaut werden, brachten die Hugenotten nach Berlin. Die Berliner Küche ist sehr bodenständig und besinnt sich auf einfache Gerichte, die ohne großes Schnick-Schnack zubereitet werden. Fleisch, Fisch und Gemüse spielen die dominanten Rollen in der Küche der Hauptstadt. Zu den häufigsten Gemüsesorten zählen vor allem Grünkohl, Erbsen, Kartoffeln, Linsen, Rüben und Bohnen. Auch Gurken werden gerne zu den Gerichten verwendet. Zu den traditionellen Fleischgerichten in der Berliner Küche gehören Kassler, Eisbein, gebratene Leber oder die Schweinshaxe, die gepökelt zubereitet wird. Auch Gänsebraten mit Grünkohl gehört zu den klassischen Gerichten in der regionalen Küche. Aus Ostpreußen kamen die Königsberger Klopse nach Berlin, die hier sehr gerne gegessen werden. Bei den Wurstsorten ist vor allem die Currywurst in der Bundeshauptstadt überaus beliebt. Die Erfindung der Currywurst wird der Königsbergerin und Wahlberlinerin Herta Heuwer zugeschrieben, die einen Imbissstand in Berlin-Charlottenburg hatte und hier gegen Ende der 1940er eine erste Form der Currywurst anbot. Die Berliner Currywurst ist heute ein typisches kulinarisches Kulturgut der Metropole.

In der Berliner Küche spielen auch traditionell die Fischgerichte eine Rolle. Typische Speisen sind hier der Rollmops oder der Bismarckhering. Auch Fischgerichte mit Aal oder Karpfen sind in der Berliner Küche sehr beliebt. In der Berliner Küche kennt man auch zahlreiche Gemüsegerichte, die traditionell einen hohen Stellenwert haben, zum Beispiel Kartoffelpuffer, der auch in Polen sehr beliebt ist. Als Beilagen isst man Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Sauerkraut sehr gerne. Es gibt in der Berliner Küche auch zahlreiche Gemüsesuppen, unter anderem Kartoffel-, Erbsen und Linsensuppen. Zu den bekannten Nachspeisen in Berlin gehören die Rote Grütze und die Berliner Luft, eine Dessertcreme mit Himbeersaft. Es gibt zahlreiche beliebte Backwaren in der Hauptstadt, zum Beispiel der Amerikaner oder die Schweineohren. Bei den typischen alkoholischen Getränken kennt man aus Berlin vor allem das Berliner Weiße. Die Berliner Brauer haben das obergärige Schankbier als Marke eintragen lassen. Das leichte Bier wird heute meistens als Mischgetränk mit Himbeer- oder Walmeistersirup getrunken. Eine Limonade, die meist nur in Berlin erhältlich ist, ist Fassbrause, die nach Apfel schmeckt.