Niedersächsische Küche

Zu den deftigeren Küchen in Deutschland gehört die Niedersächsische Küche, die vor allem auch von den Regionalküchen des Nordens beeinflusst ist. Sehr prägend sind in der Küche Niedersachsens die deftigeren Fleischgerichte mit Kartoffeln und Grünkohl. Das Grünkohlessen ist typisch für den Norden Deutschlands oder auch Skandinaviens. Heute werden die Grünkohlarten im September geerntet. Grünkohlessen mit Kartoffeln, Würstchen, Kassler oder geräucherter Grützwurst (Pinkel) sind im Norden überaus beliebt. Wer die Grünkohlessenstradition kennenlernen will, der kann in der Hamburger Fischauktionshalle auf die Veranstaltung “Grünkohl-Schlemmerfest” gehen, die im Herbst stattfindet. Auf der Veranstaltung sorgt auch Livemusik für gute Unterhaltung. Tickets zur Veranstaltung findet man über das Internet. Vor dem Hauptgang isst man in Niedersachsen und dem Norden sehr gerne Suppen wie die Hochzeitssuppe auf Basis einer Hühnerbrühe mit Zutaten wie Hühnerfleisch, Nudeln und Eiern. In einigen Regionen Niedersachsens isst man als Hauptgerichte gerne Kochwurst wie Pinkel. Aus Braunschweig kommt die überregional bekannte Braunschweiger Wurst, die auch als Braunschweiger Streichmettwurst bekannt ist. In Hannover und der Region ist die Schlachtplatte sehr beliebt. Die Landeshauptstadt Hannover kennt auch zahlreiche deftigere Eintopfgerichte als Erbsen- oder Kartoffelsuppen. In Hannover hat das traditionsreiche Unternehmen Bahlsen seinen Hauptsitz, das im Jahr 1889 vom Erfinder der Bahlsen-Kekse, Hermann Bahlsen, gegründet wurde. Hannover ist auch eine Hochburg der niedersächsischen Brauereien. Ein typisches Bier ist hier das Lindener Spezial der Gilde Brauerei.

Die zentrale Markthalle in Hannover, wo zahllose Lebensmittel gehandelt werden, ist die Markthalle von Hannover, die im Volksmund “Bauch von Hannover” heißt. Die Halle, die 1954 neu aufgebaut wurde, befindet sich im Stadtbezirk Mitte. Im Jahr 1997 wurde die Halle modernisiert und steht heute unter einer privaten Betriebsgesellschaft. In der Halle werden Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst oder Wein als Handelsgüter angeboten. Bei den Fischgerichten sind in Niedersachsen vor allem Scholle, Forelle, Al und Hering beliebt. Niedersachsen ist vor allem eine Hochburg der Brauereien. Von hier kommen zahlreiche bekannte Biersorten wie zum Beispiel die gleichnamige Biermarke aus der Stadt Jever im Landkreis Friesland. Das Jever wird im ansässigen Friesischen Brauhaus zu Jever schon seit 1848 gebraut. Heute wird Pilsener, Bockbier oder alkoholfreies Bier als Marken gebraut. Ein altehrwürdiges Bier ist in Niedersachsen das Braunschweiger Mumme, kurz Mumme genannt. Das Bier hat eine Geschichte, die bis ins Spätmittelalter zurückreicht. Eine Ähnlichkeit zum Berliner Weiße hat die Biersorte Gose, die heute nach Originalrezeptur gebraut wird. Das Bier kam ursprünglich aus der Kaiserstadt Goslar im Harz. Goslar ist heute eine der deutschen UNESCO-Weltkulturerben. Traditionell trinkt man in vielen Regionen des Nordens gerne Kaffee. Auf Friesland ist vor allem Tee überaus beliebt.