Analoge Telefonie versus Internettelefonie

Die guten alten analogen Telefonanlagen, sie hatten ihre Schwächen, aber dennoch haben sie auch heute noch einige Vorteile gegenüber VoIP. Darzulegen gilt nun, wie unterscheiden sich Signale, Übertragungsformen, Kosten, Möglichkeiten der Nutzung und erweiterte Serviceleistungen innerhalb der Beanspruchung von analogen Telefonsystemen im Vergleich zu Voice over IP - Technologien. Zunächst zu den Signalformen, bei einem analogen Signal wird mittels einer Frequenzkurve, also einer modulierten elektromagnetischen Welle ein akustisches Signal übertragen, dabei ist die Amplitude (die Höhe des Ausschlags der Kurve) maßgebend für die Stärke des Signals, abhängig ist dies wiederum von der Quantität des für die Wellenerzeugung genutzten Stroms. Bei einem digitalen Signal verschwindet die ursprüngliche komplexe Kurve und ein binäres System aus den bekannten Nullen und Einsen liefert codiert die Übertragungswelle.

Unschwer Vorstellbar ist in diesem Zusammenhang die wesentlich höhere Flexibilität des digitalen Signals, da mittels der digitalen Vereinfachung beziehungsweise Codierung nicht nur akustische, sondern genauso gut Video- , Text- und andere Datenformen übertragen werden können, was bei der analogen Kurve nur über recht komplizierte Systeme der Frequenzcodierung, beispielsweise beim ADSL möglich war. Desweiteren bietet die digitale Verschlüsselung einfachere und schnellere Möglichkeiten mehrere Anschlüsse zu kombinieren, während dies bei analogen Signalen mittels der für ADSL typischen Randfrequenznutzung (außerhalb der eigentlich übertragenen Sprachfrequenzen) ein kompliziertes Unterfangen war. Mittels des auf analoge Anschlüsse spezialisierten Systems des ADSL war immerhin ein gleichzeitiges Telefonieren und surfen möglich, in Grenzen also auch das Übertragen von Video- und oder Audiodateien. Allerdings erreichten diese Kompromisse nie die Geschwindigkeiten und Kapazitäten des digitalen VoIP.

An zusätzlichen Funktionen, die das VoIP bietet, lässt das analoge System die meisten schmerzlich vermissen. Darunter fallen Spezialitäten, wie zum Beispiel die Caller ID, also die Identifikation und Namenserkennung des Anrufenden, automatische Weiterleitungs- und oder Rückruffunktionen, Spracherkennung bei interaktiven Telefonservicesystemen ohne Personalaufwand und die freie Rechtsvergabe für Endgeräte innerhalb eines Telefonnetzwerkes. Einziger Punkt in dem das analoge System besser erscheint ist die Frage der Sicherheit, die bei VoIP durch weltweite und öffentliche Netzwerke gefährdet ist, da die enormen Kapazitäten, die der digitalen hardwareoptimierten Übertragung inne wohnen, einen Fremdzugriff auf geschützte Daten nicht vollständig ausschließen können. Innerhalb analoger Systeme dagegen, bei denen jegliche Form von Vernetzung und schneller Übertragung schwierig ist, ist zwar der Fremdzugriff auch nicht ausschließbar, jedoch wäre er durch enorme Verlangsamung des Systems auf jeden Fall zu bemerken.

Generell ist feststellbar, dass VoIP durch Breitbandleitungen im Stande ist Signale auf sehr hoher Qualität, die durch die binäre Kodierung theoretisch betrachtet dennoch nie die analoge Frequenzqualität erreichen können, zu übertragen und gleichzeitig mehrere Telefon-, Video- und oder andersartige Datenübertragungssessions zu koordinieren. Zusammengefasst lässt sich also festhalten, dass die analogen Leitungen für Einzelnutzer ohne Bedarf an großen Datentransporten oder Ähnlichem vollkommen ausreichend sind. Für betriebliche Nutzung jedoch ist die Netzwerkfunktionalität, die Rechtsvergabe und das Weiterleitungssystem eine mittlerweile unabdingbare Neuerung, die in ausgereiftester Form von VoIP geboten wird. Allerdings ist neben der ursprünglichen preiswerten und unkomplizierten Einrichtung eines Betriebsinternen VoIP - Systems die Anschaffung und Einrichtung eines umfassenden Sicherheits- beziehungsweise Verschlüsselungssystems vonnöten, insofern dies die Daten des jeweiligen Betriebs erfordern. Abgesehen davon ist ein funktionierendes Internet in modernen Betrieben unmöglich weg zu denken, worin die Notwendigkeit eines digitalen Anschlusses einen weiteren Beweis findet.