Vermittlungstechnik auf Softwarebasis

Viele Programme sind als Telefonanlage für den Mittelstand und auch für alle anderen Unternehmen bis hin zu den Providern gut geeignet. Sie laufen auch unter dem Open Source Betriebssystem Unix und bieten die Möglichkeit, im Rahmen der technischen Möglichkeiten völlig frei konfiguriert werden zu können. Im Alltagstest haben sie schon mehrfach eindeutig unter Beweis gestellt, dass sie eine an Hardware gebundene Telefonanlage vollständig ersetzen können. Sie können sowohl an analogen Telefonanschlüssen als auch am ISDN und DSL Anschluss betrieben werden, wenn man die dafür notwendigen Schnittstellen mit Steckkarten für den Computer schafft. Viele Grundversionen sind frei verfügbar, doch einige zusätzliche Funktionen müssen als optionale Module erworben werden. Von den Experten wird es als dualer Vertrieb bezeichnet, wenn einzelne Bestandteile einer Software als proprietäre Lizenz angeboten werden.

Die Funktionen, die ein solches Programm auch als Telefonanlage für den Mittelstand anzubieten hat, reichen vom Anrufbeantworter über Spracherkennung bis hin zur Verschlüsselung. Jedes eingehende Gespräch wird nach genau vorbestimmten Routinen weiter verarbeitet. Als Grundlage dient hier der so genannte Wählplan. Als erster Schritt wird analysiert, wohin der Anruf vermittelt werden muss. Das kann über automatische Abfragesysteme geschehen, die auch unter dem Kürzel IVR alias Interactive Voice Response bekannt sind. Die Einbindung solcher Abfragen schützt einen auch vor den SPIT Anrufen, denn die automatischen Wählsysteme der Callcenter können damit nicht kommunizieren, registrieren die Verbindung als nicht zustande gekommen und legen wieder auf. Der Wählplan legt auch fest, wie der eingehende Anruf weiter geleitet wird, wenn der Zielanschluss nicht erreichbar ist. Das kann entweder die Übergabe an ein anderes Endgerät oder aber die Umleitung auf einen individuell voreingestellten Anrufbeantworter sein.

Die Bearbeitung der eingehenden Anrufe folgt dabei nach einem Prinzip, bei dem in jeder Phase bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, die sich über die administrativen Einstellungen der Software Telefonanlage für den Mittelstand ganz individuell einstellen lassen. Eigens dazu wurden verschiedene Programmierschnittstellen eingerichtet. Sie reichen von C-Sharp über Java und MySQL bis hin zu Perl, PHP und Ruby. Darüber kann man jederzeit selbst zusätzliche Module in das vorhandene Grundgerüst der virtuellen Telefonanlage einfügen. Dadurch wird es auch möglich, Warteschleifen zu nutzen, in denen dem Anrufer automatische Ansagen eingespielt werden, in denen man zum Beispiel die neuesten Angebote vorstellen kann oder die Anrufer einfach nur mit netter Musik dazu bewegen, in der Leitung zu bleiben und nicht aufzulegen, wenn sie einen Moment auf einen freien Mitarbeiter warten müssen.

Die Software als Telefonanlage für den Mittelstand zeigt sich erstaunlich kompatibel. Zwar ist sie schwerpunktmäßig auf das Betriebssystem Linux ausgelegt, bietet allerdings auch Möglichkeiten, sie unter MAC OS und Windows betreiben zu können. Sie beherrscht die gängigen Internetprotokolle SIP und H.323, unterstützt aber auch SS7, SCCP und Voice over Frame Relay sowie verschiedenen Protokolle, mit denen bei ISDN gearbeitet wird. Auch die Liste der umsetzbaren Audiocodecs ist umfangreich. Sie reicht von G.711 über GSM, iLBC bis hin zu MP 3 und ADPCM. Damit rangiert das Programm als softwarebasierte Telefonanlage in der Gunst der potentiellen Anwender ganz oben. Sie findet sich nicht nur in kleinen Betrieben, sondern auch in Hotels und sogar auf den Servern großer Netzwerke.