TAPI alias Telephony Application Programming Interface

TAPI (Telephony Application Programming Interface) dient zum Aufbau von Gesprächs- und Dateverbindungen sowie Ansteuerungen von Endgeräten wie Monitore, Lautsprecher etc.. Videokonferenzsysteme, Call-Center Programme, Softwaretelefonie greifen bevorzugt auf TAPI zurück. Bei ISDN-Anschlüssen werden TAPI Treiber zur Rufbehandlung (CTI) und zur Konfiguration gebraucht. In Zusammenarbeit mit dem Telephony Service Provider Interface (TSPI) werden den Applikationen von TAPI die Daten mehrerer Dienstanbieter (Fax, Modem, Telefon, ….) standardisiert zugeführt. Hauptfunktionen von TAPI beinhalten Verbindungsauf- und abbau, halten von Gesprächen, Rufumleitungen, Rückfragen und Displayausgaben. Weitere Dienste können über das Extended Telephony Services realisiert werden. Bis heute wurden mehrere Versionen entwickelt (TAPI 1.3, 1.4, 2.0, 2.1, 3.0). Die direkte Konkurrenz zu TAPI nennt sich CAPI (Common ISDN Application Programming Interface).

Viele der uns bekannten Arbeitsplätze beherbergen Telefon und Computer. Bereits in den siebziger und achtziger Jahren gab es derartige Arbeitsplätze. Telefonanlagen selbst wurden von Datenverarbeitungsanlagen gesteuert und Vorgänge protokolliert. Der Gedanke diese Technologien zu verschmelzen lag nahe, konnte aber erst in den neunziger Jahren durch die Erfolge in der Informationstechnik zu erschwinglichen Preisen realisiert werden. Die Zusammenführung von Telekommunikations-Anlagen mit Rechnersystemen und deren gesamten Infrastrukturen trägt die Bezeichnung CTI (Computer Telefony Integration).

Im Jahr 1993 führten Intel und Microsoft TAPI als Schnittstelle ein. Bereits im Windows 95, 98 und NT wurde sie implementiert. Über die Systemsteuerung kann die in der TAPI.DLL verpackte Schnittstelle konfiguriert werden. Um Windows 2000 für die IP Telefonie zu rüsten, wurde 1999 TAPI 3.0 veröffentlicht. Die wichtigste Aufgabe der TAPI.DLL ist die Weiterleitung eines Dienstanbieters an eine geeignete Anwendung. Damit eine CTI Anwendung auf TAPI Funktionen zugreifen kann, muss ein Verbindungsaufbau zwischen der CTI-Applikation und dem TAPI Service erfolgen. Mit dem Telefony Service Provider Interface (TSPI) erhält die Hardware Seite der TAPI Spezifikation ebenfalls ein genormtes Interface. Durch diesen von Microsoft geschaffenen Standard können beliebige Gerätehersteller ihre Treibersoftware ausrichten. Die Datenpakete werden an die TAPI übergeben und über die entsprechenden Treiber an das korrekte Endgerät weitergeleitet. Ob der Computer über ISDN-Karte, NW-Karte oder Modem mit dem Telefonnetz verbunden ist, wäre für ein TAPI fähiges Programm irrelevant.

CAPI (Common ISDN Application Programming Interface) ist die direkte Konkurrenz zu TAPI. Anwendungen die für CAPI entworfen wurden, lassen sich unter TAPI nicht nutzen, sowie TAPI Applikationen für CAPI unbrauchbar sind. Die Anwendungen sind nur mit den zugehörigen Gerätetreibern nutzbar und somit für die jeweils andere Schnittstelle unbrauchbar. Da CAPI in den USA kaum Verwendung findet, werden zukünftige Applikationen eher mit TAPI Treiber ausgestattet sein. TAPI Applikationen wie MS Outlook, MS Wahlhilfe sowie weitere können mit der neuen Software “TAPI Service”, ein VoIP fähiger Router vorausgesetzt, beliebige Kontakte anrufen und ein Gespräch führen. Durch den neuen Treiber steuern die Router die korrekten Nebenstellen (ISDN oder analog)an . Auch die Art des Amtszugangs ob POTS oder ISDN ist egal. Für ältere Softwarepakete (Office Anwendungen), die eingehenden Anrufe nicht identifizieren können, bieten Firmen Programme die diese Funktionalitäten nachrüsten. Dadurch wird es möglich die Leistungsfähigkeit von CTI (Computer Telephony Integration) und des Routers zu nutzen.