Vorgehensweise beim IntServ Verfahren

Der Begriff IntServ steht für das englische Synonym für integrierte Servicedienste. Dabei handelt es sich um QoS Routinen, die sicherstellen, dass bestimmte digitale Datenpakete bevorzugt behandelt werden. Die Abkürzung QoS bedeutet Quality oft Service und beschreibt eigentlich schon, worum es dabei geht. Durch den bevorzugten Transport der Datenpakete steigt die Qualität der jeweiligen Verbindung sehr deutlich. Dabei ist keine Voreinstellung für bestimmte Nutzergruppen möglich, sondern dieser Service muss immer für eine einzelne Verbindung angefordert werden. Technische Grundlage dieser Serviceleistung ist RSVP alias Resource Reservation Protocol. Das setzt voraus, dass der betroffene Router über eine intelligente Ressourcenverwaltung verfügt und jederzeit in der Lage ist, einmal gegebene Zusicherungen für die Qualität einer Verbindung auch einhalten zu können.

Beim Verbindungsaufbau wird von Seiten des jeweiligen Endgerätes eine Anfrage an den Router geschickt. Diese können abgelehnt werden, wenn die verfügbaren Ressourcen des Routers eine solche bevorzugte Behandlung entweder gar nicht oder zumindest temporär nicht zulassen. Eine weitere Antwortmöglichkeit ist die Bereitstellung der Controlled Load Option. Sie wird vom Router dann gegeben, wenn seine verfügbaren Ressourcen bereits so weit erschöpft sind, dass er keine komplette Zusage geben kann, allerdings in der Lage ist, sicher zu stellen, die Daten des anfragenden Clients nicht in eine Wartenschlange umleiten zu müssen und sie so weit bearbeiten zu können, dass keine größeren Datenmengen verworfen werden müssen. Auch das bedeutet für die zugesicherte Qualität einer Verbindung zur Übertragung digitaler Daten bereits einen entscheidenden Fortschritt.

Die komplette Zusage für die IntServ Dienste gibt der Router mit der Antwort Guaranted QoS. Er gibt damit eine Garantie für eine konkrete Übertragungsrate für den gesamten Verbindungszeitraum ab. Darüber hinaus macht er detaillierte Angaben, welche maximalen Verzögerungen in der Bearbeitung der Datenbearbeitung es während dieser Verbindung geben wird. Dazu gehört auch die Zusage, die in der bevorzugten Verbindung ankommenden und abgehenden Datenpakete innerhalb eines bestimmten Zeitraumes abzuarbeiten und sie nicht in Warteschlangen umzuleiten, bei deren Durchwanderung auch Datenpakete verloren gehen können. Diese Zusagen müssen über den gesamten Zeitraum der Verbindung aufrecht erhalten werden können.

Wie bereits erwähnt, ist das Ressourcen Reservierungsprotokoll die technologische Grundlage für diesen Dienst zur Qualitätssicherung von Verbindungen. Es findet nicht nur bei der Übertragung von Sprachsignalen, wie zum Beispiel bei Voice over IP Verwendung, sondern greift im gesamten Bereich der Übermittlung und des Empfangs multimedialer Daten. Die IntServ Dienste sind besonders dann interessant, wen man Musik oder Videoclips übertragen möchte. Dort besteht der Vorteil, dass Intserv für die bevorzugten Verbindungen ein größeres Spektrum an Frequenzen reserviert. So ist die Übertragung einerseits schneller und andererseits mit weniger Datenverlusten möglich. Auch die Zahl der Verbindungsabbrüche durch zu lange Wartezeiten kann durch die IntServ Dienste deutlich reduziert werden. Das Reservierungsprotokoll RSVP arbeitet auf verschiedenen Ebenen des Internetprotokollstapels. Dazu gehören neben der Anwendungsschicht und der Transportschicht auch die Vermittlungsschicht und die Netzzugangsschicht. Der derzeit dafür von der Internationalen Fernmeldeunion vorgegebene Standard wurde in der Empfehlung RFC 2205 zusammen gefasst. Neben dem Einsatz bei Voice over IP findet dieser Standard auch bei anderen Unicast Verbindungen Anwendung, bei der genau zwei Endgeräte miteinander verbunden werden.