Bärlauch

Bärlauch ist eine schmackhafte und gesunde Alternative zu Knoblauch und hat dabei ein ganz anderes Aussehen als die weiße Knolle, die aus der heimischen Küche und auch im gesundheitlichen Bereich nicht mehr weg zu denken ist. Die grüne Alternative Bärlauch, deren Blätter denen von Maiglöckchen ähneln, wird aber immer häufiger verwendet und könnte dem Knoblauch seinen Platz streitig machen.

Bärlauch gehört zur Familie der Zwiebelgewächse und ist mit der Zwiebel, dem Knoblauch und dem Schnittlauch verwandt. Das sehr gesunde Kraut, das im Volksmund unter anderem auch als Hexenzwiebel, Wilder Knoblauch oder Ränsel bekannt ist, hat seinen deutschen Namen der Sage nach daher bekommen, dass es für Bären nach dem Winterschlaf die erste wichtige Nahrungsquelle ist.

Das Verbreitungsgebiet von Bärlauch erstreckt sich fast über den gesamten europäischen Kontinent und über Nordasien. Bärlauch bevorzugt schattige Plätze und siedelt sich gerne unter Ahornbäumen, Eschen, Eichen, Ulmen oder Buchen an. Die immer wieder blühende Pflanze entwickelt zuerst ihre Blätter, die länglich und weich in einem satten grün erscheinen, nach Knoblauch duften und von April bis Mai geerntet werden können. Die sternenförmigen Blüten, die in Dolden an einem dünnen Stängel aus der Blattrosette raus wachsen, entwickeln sich während des Frühlings.

Bärlauch vermehrt sich trotz seiner zwei Jahre, die es zum Keimen braucht, sehr weitläufig. Seine Samen müssen ein Mal Frost abbekommen haben, bevor sie anfangen zu keimen. Aus diesem Grund wird Bärlauch als ein Kaltkeimer bezeichnet. Allerdings ist nur rund die Hälfte der Samen fruchtbar und umso erstaunlicher ist es, dass sich die Pflanze so weit ausbreiten kann. Die weite Verbreitung liegt wohl daran, dass die Samen mit fettreichen Anhängseln versehen sind, die von Ameisen sehr gerne gefressen werden. Die Ameisen schleppen die Elaiosomen, wie sie in der Fachsprache genannt werden, in ihren Bau und befördern den für sie unbrauchbaren Samen wieder aus dem Bau und stellen auf diesem Wege die Verbreitung der Samen sicher.

Am bekanntesten ist die Verwendung von Bärlauch in der Küche. Dort kommt er frisch zum Einsatz, da er nicht getrocknet wird, weil seine Wirkstoffe sonst verloren gehen, und verfeinert Kräuterquarks, Salate, Nudelsoßen oder Suppen. Bei der Zubereitung sollte darauf geachtet werden, dass der Bärlauch nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt wird, damit es seinen reichhaltigen Vitamin-C-Gehalt nicht verliert. Denn nicht nur sein Geschmack ist wichtig, sondern auch seine Inhaltsstoffe: Allicin, Vitamin C, ätherische Öle, Salze, Eisen und Zucker. Sie wirken positiv auf die Verdauung, senken den Blutdruck und wirken entzündungshemmend. Unter anderem wird Bärlauch bei Bronchitis, Fieber, Durchfall oder Rheuma angewendet. Bärlauch als ein heilendes Mittel wurde schon von den Römern geschätzt. Sie benutzten das Heilkraut gegen Magenbeschwerden und als blutreinigendes Mittel. Im Volksglauben der Kelten wurde Bärlauch verehrt und vor den Schlachten verzehrt, da die Waliser sich dadurch eine besondere Stärkung für den Kampf erhofften.

Mit der wachsenden Popularität von Bärlauch müssen auf einige wachsende Gefahren im Zusammenhang mit dem Sammeln der Pflanze hingewiesen werden. Zum einen entwickelt sich ein ökologisches Problem, da sich die Pflanze nur sehr langsam verbreitet. Aus diesem Grund ist es ratsam, nur in großen Horsten zu ernten und dann auch nicht die ganze Blattrosette, sondern nur ein Drittel. Zum anderen besteht die Verwechslungsgefahr mit den Maiglöckchen, was zu einer nicht unerheblichen Gefahr für den Menschen führen kann, da seine Blätter giftig sind. Vor dem Ernten sollten sich die Erkennungsmerkmale des Bärlauchs also gut eingeprägt werden.