PBX – die private Vermittlungsstelle

Pbx (Private Branche Exchange, deutsch.: private Betriebsdurchgangsvermittlungsstelle) bezeichnet eine Form eines innerbetrieblichen Vermittlers und Telefonverteilers. Eine Telefonanlage bildet die Verwaltungseinheit über mehrere Endgeräte, dazu können, Telefone, Anrufbeantworter und Faxgeräte gehören. Diese müssen untereinander und mit dem öffentlichen Netz verbunden werden können. Verantwortlich für das Funktionieren einer solchen Einheit ist das Koppelfeld, welches Ein- und Ausgangskanäle besitzt, die durch ein zentrales Steuerelement geregelt werden. Ein großer Pluspunkt ist die Möglichkeit kostenloser gebäude- oder betriebsinterner Telefonate, was im alltäglichen Betrieb zahlreiche Wege und unbesetzte Büros vermeiden hilft. Genauso sind Testfaxe, die man gleichzeitig mit einem Fax nach außen versendet, kostenlos. Kurz alle angeschlossenen betriebsinternen Geräte können im Netzwerk kostenlos miteinander kommunizieren. Des Weiteren ist Kommunikation ins öffentliche Netz möglich.

Heutzutage bieten die Standardtelefonanlagen, vor allem die nach dem Pbx- System, Funktionen wie Weiterleitungen von Gesprächen an andere im selben Netz befindliche Geräte, Makeln, Rufumleitungen im Falle eines nicht besetzten Büros zum Beispiel oder auch Finessen, wie die Röchelschaltung. Meist sind die angeschlossenen Kommunikationsgeräte nach einer bestimmten Hierarchie geordnet, so gibt es meistens einen sogenannten Abfrageplatz, an welchem zentrale Anrufe ankommen und an die gewünschte Person weitervermittelt werden können. Jede Telefonanlage verfügt über einen so bezeichneten Ruftongenerator, der die benötigte Rufspannung erzeugt, dazu gehören auch Tongeneratoren, die Signaltöne für Anrufende produzieren. 60 bis 70 Volt sind die durchschnittliche Rufspannung mit einer Frequenz von 25 Hertz. Häufig liefert eine Telefonanlage Daten zur Verrechnung von Telefonaten, zu diesem Zweck werden Zeiten, Rufnummern ankommender und abgehender Anrufe protokolliert. Spezieller sind auch Kontrolle für einzelne Nebenstellen bezüglich derer Nummernwahl, ihrer Erreichbarkeit von Außen und andere möglich.

Um zwischen internen und Externen oder auch zwischen einzelnen Teilnehmern zu wählen, sind im Normalfall ein- oder mehrstellige Vorwahlen vergeben, diese werden auch Verkehrsscheidungsziffer bezeichnet. Gängige Berechtigungsbeispiele für Nebenstellen sind nicht amtsberechtigt, was zur Folge hat, dass die Nebenstelle keine externen Gespräche führen kann, weder ankommen noch abgehend oder halbamtsberechtigt, was bedeutet, dass die Nebenstelle von außen angerufen werden kann, jedoch nicht das Recht besitzt, selbst extern anzurufen (oder umgekehrt). Auch sind Beschränkungen auf den Ort oder das generelle öffentliche Netz möglich.

Technisch ist das Anschließen ans öffentliche Netz über einen analogen Telefonanschluss, das Internet (VoIP) oder ISDN umsetzbar. Analoge und digitale Anschlussmöglichkeiten, sogenannte Ports sind die Tore zum Telefonnetz, betriebsintern gibt es je nach Typ der jeweiligen Anlage verkabelte oder auch kabellose Systeme, wobei bei kabellosen beachtet werden sollte, dass ab Januar 2009 die kabellosen Systeme CT1 und CT2 bei Androhung einer Geldstrafe verboten sind.

Die Verbreitung von auf IP basierenden Kommunikationsnetzwerken nimmt immer mehr zu, dieser Trend ermöglicht vor allem eine qualitativ hochwertige, multimediale Kommunikation, Telefonieren, Schriftverkehr, Videoaustausch und vieles mehr simultan. Folgerichtig geraten herkömmliche Telefonanlagen ins Hintertreffen und werden durch fast ausschließlich auf Software basierende Systeme ersetzt. Der Vorteil dieser neuartigen Lösungen ist, dass die Software auf handelsüblichen Servern betrieben werden kann, also nicht eine umfangreiche Kabelverlegung und nur unwesentliche Hardwareaufstockung von Nöten ist, um einen Betrieb mit einer Telefonanlage zu versorgen. Genauso sind auf dieser Basis Fax und E-Mail kompatibel, sodass Kunden ohne Faxgerät dennoch Angebote in schriftlich druckbarer Form erhalten können. Letztendlich sind Software basierte Systeme flexibler, allein durch die Möglichkeit eines raschen, problemlosen Updates durch einen Systemadministrator, wofür keine einzige Hardware oder Umbaumaßnahme von Nöten ist.