Einführung in die Grundlagen VoIP

Das Kürzel VoIP steht für die englische Bezeichnung für die Telefonie über das Internet. Voice over IP heißt wörtlich übersetzt Sprechen über die Internetadresse. Als IP wird die einmalig vergebene Adresse eines Endgerätes in einem Netzwerk zur Datenübertragung bezeichnet. Sie wird auf der Grundlage des Internetprotokolls vergeben und besteht beim IPv4 derzeit aus einer elfstelligen Ziffernkombination. Die steigende Zahl von an das Internet angeschlossenen Netzwerken und der daraus resultierende Anstieg von Endgeräten macht eine Erweiterung des Spielraumes zur Adressierung von Endgeräten erforderlich. Deshalb wurde der Adressierungstandard IPv6 entwickelt, der für die Adressierung 128 Bit zur Verfügung stellt. Damit entsteht ein Adressspielraum, dessen mögliche Anzahl in Ziffern geschrieben eine Drei mit 38 Nullen umfassen würde. Auf dieser Grundlage können pro Quadratmeter weltweit so viele IP Adressen bereit gestellt werden, dass es für diese Zahl, nämlich eine Eins mit 24 Nullen gar keine namentliche Bezeichnung mehr gibt.

Die Entwicklungsgeschichte der VoIP Technologie dauert inzwischen schon mehr als dreißig Jahre und es wurden gewaltige Fortschritte erzielt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Voice over IP sind einerseits die verschiedenen Verschlüsselungen, mit denen die Sprache in kleine digitale Datenpakete zerlegt wird, und andererseits die Übertragungsprotokolle, die es ermöglichen, diese Daten durch völlig unterschiedliche Netze transportieren zu können. Zusätzlich müssen spezielle Protokolle für den Verbindungsaufbau eingesetzt werden. Diese werden Signalisierungsprotokolle genannt. SIP alias Session Initiation Protocoll ist das derzeit gängigste seiner Art. Es gibt dabei Unterschiede, die auf die Art der hergestellten Datenverbindung zurückzuführen sind. Grundsätzlich stehen derzeit drei mögliche Datenverbindungen zur Auswahl: analog, ISDN und DSL, wobei der Schwerpunkt sich immer mehr auf DSL verlagert, da hier eine deutlich größere Frequenzbreite genutzt wird als bei den anderen Formen. Deshalb bezeichnet man DSL auch als Breitbandanschluss.

Alternativ zur oben genannten IP Adresse kann man Voice over IP auch über sogenannte SIP Adressen abwickeln. Die SIP Adresse besteht aus einer Buchstaben- Zahlen- Kombination und kann sehr salopp mit der E-Mail Adresse verglichen werden. Die SIP Adresse findet bei verschiedenen Messangerdiensten Anwendung, die auch Voice over IP erlauben. Wenn man damit arbeiten möchte, sollte der Übergabepunkt zwischen Telefonanlage und computerbasiertem Netzwerk so aufgebaut sein, dass die Daten direkt an die jeweilige Anwendung übergeben werden können. Dazu werden spezielle Schnittstellen verwendet, die über Software genau gesteuert werden können.

VoIP ist auch zwischen computerbasierten Netzwerken und dem normalen Festnetz möglich. Dazu kann man bei seinem Provider spezielle Rufnummern beantragen oder eine vorhandene Festnetznummer dafür freischalten lassen. Die IP Rufnummern mit einer eigenen Landesvorwahl, die anschließend mit einer Providerkennung und im letzten Block mit der eigentlichen Inhaberkennung versehen werden, sind derzeit zumindest in Europa auf dem Vormarsch. Sie haben den Vorteil, dass sie auch ortsunabhängig innerhalb des Landes verwendet werden können. Den größten Vorteil in der Mobilität bringt jedoch immer noch die IP Nummer, weil sie weltweit für die Anmeldung bei einem Provider eingesetzt werden kann und damit den Wünschen der immer mobiler werdenden Gesellschaft besser Rechnung trägt. Was nie unbeachtet bleiben sollte, ist der enorme Kostenvorteil, der sich mit Voice over IP gegenüber der herkömmlichen Festnetztelefonie erzielen lässt.