Der Splitter alias Breitbandanschlusseinheit

Ein gutes Beispiel für die Aufgaben eines Splitters sind die Anschlüsse, bei denen DSL und ISDN miteinander verknüpft sind. Daraus entsteht technisch das Problem, dass sich die Bandbreiten der beiden Anschlussformen gegenseitig überlagern. Den Grenzbereich, in dem sich genau diese Überlagerungen manifestieren, findet man im Bereich von 138 Kilohertz. Das bedeutet, dass die Signale für die weitere Verarbeitung aufbereitet werden müssen. Der Splitter übernimmt hier die Aufgabe einer Frequenzweiche. Über verschiedene Filter werden die niederfrequenten von den hochfrequenten Signalen getrennt. Im Fachjargon nennt man diese Filter Tiefpassschaltung und Hochpasschaltung. Die so getrennten Daten werden wieder gebündelt und über einen NTBA und einen reinen DSL Anschluss für die nachfolgende Verwendung zur Verfügung gestellt. In ähnlicher Form sortiert der Splitter auch die an einem analogen Anschluss ankommenden Signale, die dann fein säuberlich voneinander getrennt für die Bereitstellung an einem rein analogen und einem Breitbandanschluss aufbereitet werden.

Eine ähnliche Trennung der Bandbreiten und Signale erfolgt im Vermittlungsknoten der Telefongesellschaft. Allerdings werden dort nicht die Splitter in Form der kleinen handlichen Kästchen, sondern als Schaltung auf eine Leiterplatte gebracht, die wiederum zu den Hauptbestandteilen eines DSLAMs ist. Der Digital Subscriber Line Acces Multiplexer ist dafür verantwortlich das die Daten der Endkunden für die Weiterleitung gebündelt und ankommende Daten getrennt und je nach Adressierung den Endkunden zugeteilt werden. Letztere werden über einen Broadband Remote Access Server verteilt, der auf der Grundlage der genormten IP Routingprotokolle arbeitet.

An diesem Server muss sich der jeweilige Kunde anmelden, wenn er Zugriff auf seine Daten erhalten möchte. Dies geschieht über eine sogenannte PPPoE Aushandlung. PPPoE steht dabei für Point- to- Point Protokoll over Ethernet. Bei der PPPoE Aushandlung wird mit Hilfe der heute üblichen Flatrates für Internetzugang und Festnetztelefonie via Voice over IP eine dauerhaft stehende Verbindung hergestellt, die nur durch die in Deutschland gesetzlich verankerte Zwangstrennung unterbrochen wird. Sollte sie einmal abstürzen, wird sie automatisch wieder hergestellt. Schlägt die PPPoE Aushandlung immer wieder fehl, sollte man seinen Telefonanbieter kontaktieren, denn dann stimmt die Leitungskapazität nicht. Häufig sind starke Dämpfungen oder Latenzen schuld, so dass es zu Zeitüberschreitungen kommt, die dazu führen, dass die Aushandlung immer wieder abgebrochen wird. Diesen Fehler entdeckt man, wenn man einen Blick in die Systemereignisse der Softwaresteuerung der DSL Box wirft.

Diese Aushandlung wird auch oft als DSL Training bezeichnet. Dabei wird die Funktionalität der verfügbaren Frequenzen gescannt und nicht nutzbare Frequenzbereiche werden markiert. Das ist wichtig, damit der Splitter beim Upload nicht auf diese Frequenzen zugreift und so wichtige Daten verloren gehen. Die Ergebnisse dieses Trainings signalisieren dem Splitter und der DSL Box auch, welche Nutzdatenraten für den Download und Upload zur Verfügung gestellt werden können, wobei als Faustregel gilt: Je höher der Bereich der zur Verfügung stehenden Frequenzen ist, desto höher ist auch die Nutzdatenrate, wobei sich dennoch Unterschiede beim Download und Upload ergeben, weil in der Regel eine geringere Zahl von Ports oder Frequenzen für den Upload genutzt werden können, als sie für den Download zur Verfügung stehen.