Lotto-Anbieter

Glücksspiele fallen unter die Hoheit der jeweiligen Bundesländer. Zuständig sind zumeist die Innen- und Finanzministerien. Auf Grund des ordnungspolitischen Auftrages, der sich in den Begrifflichkeiten “Spielsucht und organisierte Kriminalität” manifestiert, fällt das Glücksspiel meist in das Polizeiressort innerhalb des Innenministeriums. Jedes Bundesland hat seine eigene Gesetze und Verordnungen. Die Gesetze und Verordnungen zum Betrieb von Spielbanken oder/und Lotterie- und Wettanbietern sind in den Bundesländern durchaus different. Im Deutschen Toto-Lotto-Block sind die 16 Lotteriegesellschaften der Bundesländer organisiert. Jede Gesellschaft hat ihre eigene Vermarktung. Anbieter, wie Faber, die eine private Konzession erhalten haben, spielen ihrerseits in den staatlichen Lotterien.

Deutsche Toto-Lotto-Block
Anfang der 50er Jahre bilden sich zwei Lottoblöcke, der Nord-Süd-Block (Berlin, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern) und der Süd-West Block (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen). Diese beiden Lotterieblöcke vereinigen sich am 11. November 1956 zum Deutschen Toto-Lotto-Block.

Am 09. Oktober 1955 begannen einige Bundesländer (Hamburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein) mit der Ausspielung der Lotterie “6 aus 49” innerhalb von 4 Jahren kamen alle anderen Bundesländer hinzu. Am 01. Oktober 1962 trat der erste Blockvertrag in den alten Bundesländern in Kraft. Der Vertrag regelte vor allem die Quoten, die einheitlich über Umsatz und Gewinn ermittelt wurden sowie die Ziehungsmodalitäten. Am 01. Juli 1974 wurde Toto und Lotto als Deutschen Toto-Lottoblock vereinigt. 1992 wurden die neuen Bundesländer in die Gesellschaft integriert. Ein Vorteil der Vereinigung ist u.a. die Angleichung einheitlicher Quoten bei der Gewinnausschüttung. Zu den Angeboten der Vereinigung gehören u.a. Lotto, GlücksSpirale, Oddset oder Toto.

SKL / Süddeutsche Klassenlotterie
Die SKL ist eine der erfolgreichsten Klassenlotterien aller Zeiten. 1947 erfolgte die erste Ziehung der “Süddeutschen Klassenlotterie in der US-Zone”. Preise bis zu 250.000 Reichsmark konnten gewonnen werden. Die “Mark” gab es damals noch nicht. Veranstalter waren die “Süddeutschen Staaten der US-Zone”, also die Länder Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Der Staatsvertrag der zur SKL führte, war der erste Staatsvertrag von Bundesländern nach dem Krieg. 1954 kam das Bundesland Rheinland-Pfalz in den Klassenlotterieverbund. Bereits in der 15ten Ziehung der Lotterie konnte man einen Höchstgewinn von 500.000 Mark erzielen. 1955 beträgt der Höchstgewinn erstmals 1 Million Mark und 1984 wurde der Höchstgewinn von 2 Millionen Mark ausgeschüttet. Die Erfolgsstory der SKL ging 1985 weiter. Es gab den Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde, die höchste Gewinnausschüttungssumme die je eine Klassenlotterie erreicht hat 262 Millionen Mark in der 78. Lotterie. Die neuen Bundesländer Sachsen und Thüringen kamen 1993 in SKL-Verbund. 1994 wird zum ersten Mal die Gewinnsumme von 10 Millionen geknackt. 1998 moderiert Günther Jauch zum erstmal die SKL-Show “Millionär gesucht”. Es geht für die Gäste um 1 Million, live im Fernsehen.

NKL / Norddeutsche Klassenlotterie
Die NKL wurde 1947 gegründet. Die NKL ist eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts. Die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen-Anhalt uns Schleswig-Holstein sind Träger der Lotterie-Gesellschaft. Die NKL setzte als staatliche Klassenlotterie im Jahre 2004, 549,7 Millionen EUR um. Die NKL steht vor allem mit der SKL als Klassenlotterieanbieter im Wettbewerb. Jeden Tag bietet die NKL dem Spieler die Chance 1 Million Mark zu gewinnen. Jackpots bis zu 16 Millionen EUR werden ausgespielt, ebenso Sachgewinne wie Häuser, Autos oder Reisen werden zusätzlich verlost.

ARD Fernsehlotterie
1948 fliegen die ersten Kinder mit englischen Rosinenbombern aus Berlin nach Westdeutschland, um sich aus ihrem schweren Alltag zu erholen. Ihr “Platz an der Sonne”. 1956 wird die Aktion erstmals vom Fernsehen unterstützt, der Grundstein zur Fernsehlotterie ist gelegt. Obwohl es noch kaum Fernseher gibt ist die Aktion auf Anhieb ein Erfolg, über 55000 Kinder können ihre Erholungsreise antreten. Auf Grund des Erfolges wird 1960 die Deutsche Fernsehlotterie GmbH gegründet. 1967 steigen die Einnahmen der ARD-Fernsehlotterie auf über 45 Millionen Mark. Seit 1989 gibt es die ARD-Fernsehlotterie unter dem Namen " Die goldene 1 - Hitparade", moderiert von Ingo Dubinski. Ab März 2003 verlost die ARD-Fernsehlotterie, das Mega-Los der Woche ein Einfamilienhaus mit Grundstück im Wert von 1 Million EUR.

Österreichische Lotterien GmbH
Im Jahr 1985 erfolgte die Gründung der Toto-Lotto-Projektierungsgesellschaft mbH, die Gesellschaft sollte Lotto in Österreich einführen. Im Juli 1986 erfolgte die Gründung der Österreichischen Toto-Lotto-Gesellschaft mbH. 1991 gab sich die Gesellschaft einen neuen Namen. Seit dieser Zeit heißt die Gesellschaft Österreichische Lotterien Gesellschaft mbH. Das Lotteriespiel “6 aus 45” fand nach kurzer Vorbereitungszeit bereits im September 1985 statt. Im Jahr 1988 wurden neue Spiele eingeführt, u.a. die “Torwette” und der “Joker”. Im Februar 1995 kamen zwei Rubbellosspiele hinzu “Cash” und “Schatztruhe”. 1998 startete der WebClub.at mit den Spielen: “Schatzinsel” und “Penalty”. Im November 1999 wurde nach einem Jahr Vorbereitungszeit “Bingo” eingeführt. Seit März 2003 wurde die neue Nummerlotterie “ToiToiToi” im Markt platziert. Seit Oktober 2004 kann man auch in Österreich am “EuroMillionen-Spiel” teilnehmen.