Comic-Forschung

International und national gibt es vereinzelt Institutionen und Organisationen, die sich mit der Kunstform der Comics wissenschaftlich auseinandersetzen. Zu den wichtigen Institutionen im Bereich der Comicforschung gehört unter anderem das Institut für Jugendbuchforschung an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. Hier findet man rund 50.000 Medieneinheiten in Form einer Comic-Hefte-Sammlung. Die Sammlung bezieht sich vor allem auf Werke im zweiten Teil des 20. Jahrhunderts. Große Sammelbestände an Comics, Cartoons oder Bildergeschichten bietet die Arbeitsstelle für Graphische Literatur (ArGL) - Bédéthek - in Hamburg. Hier sind 15.000 Medieneinheiten für die Allgemeinheit zugänglich. Beide Institutionen bieten sich für Comicforscher und Interessierte an. Teilweise findet man eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Genre in Fachbereichen der Literaturwissenschaft oder der Medienwissenschaft an deutschen Hochschulen. In Deutschland gibt es eine Internetplattform für Comicforschung. Die Deutsche Comicforschung gibt als Verlag seit dem Jahr 2004 das Jahrbuch Deutsche Comicforschung heraus. Hier wird die Bandbreite der deutschen Comics reflektiert. Die internationale Comicforschung findet teilweise über Fachjournale statt. Es gibt zum Beispiel das International Journal of Comic Art, das seit 1999 erscheint. Das amerikanische Comic-Journal erscheint dreimal im Jahr und beschäftigt sich mit der Kunstform in einer breiten wissenschaftlichen Weise. Im weitesten Sinn beschäftigt sich das Journal mit humorvollen Künsten wie Karikaturen oder Cartoons. Die Publikation geht dabei weltweit auf die Comic-Art ein.

Zu den führenden Comic-Theoretikern gehört der US-amerikanische Comic-Künstler Scott McCloud. Er hat zahlreiche Werke zur Comic-Kultur veröffentlicht unter anderem das Standwerk “Understanding Comics” aus dem Jahr 1993. Das Werk ist unter dem deutschen Buchtitel “Comics richtig lesen” erschienen. In Comic-Stil gehalten wird die Kunstform der Comics näher erläutert. In englischer Sprache ist zum Beispiel das Buch “Comics and Sequential Art” von Will Eisner erhältlich. William Erwin Eisner prägte als Zeichner maßgeblich die Comic-Entwicklung im 20. Jahrhunderts. Unter anderem erhielt er im Jahr 1994 den Comic-Preis Max und Moritz als Sonderpreis für sein herausragendes Lebenswerk. Anfang 2005 verstarb der gebürtige New-Yorker in Fort Lauderdale.