Cartoon

Satirische und komische Cartoons haben vor allem in britischen und US-amerikanischen Zeitungen und Wochenmagazinen eine sehr lange Tradition. Meist sind es humorvolle Cartoons, die einen überraschenden Schluss haben -was auch neugierig auf das neue Cartoon macht. Das vom amerikanischen Journalisten ins Leben gerufene Magazin The New Yorker ist bekannt für seine Cartoons. Cartoons können sich generell jedes Gesellschaftsthema aufnehmen und müssen nicht zwangsläufig den Humor der breiten Masse bedienen. Zur Gestaltungskomik sind die Zeichnungen überaus wichtig. Durch humorvolle Cartoons wollten die Zeitungen und Magazine ihren Lesern noch mehr Unterhaltung bieten. Tatsächlich hat sich dadurch eine große Fangemeinde der Cartoons bei den Zeitungen und Zeitschriften aufgetan. Texte und Dialoge werden meistens in Sprechblasen kommuniziert. Die Bandbreite an Themen ist sehr unterschiedlich und die Storys richten sich nach der Grundstrategien der Zeichner und Autoren. Viele Cartoons werden heute im Team gestaltet. Es gibt aber auch Zeitungen und Zeitschriften, die bei den Cartoons sehr lange auf einen Cartoonist oder Karikaturist setzen. Jedes Cartoon ist durch seinen eigenständigen Witz und der grafischen Gestaltung einzigartig. Der Wiedererkennungswert spielt eine große Rolle im Geschäft der Cartoonisten. Die Zeit der Cartoons in Deutschland begann schon Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Nationalsozialismus waren die Cartoons verboten. Einer der bekannten Zeichner und Schriftsteller war Thomas Theodor Heine, der als Cartoonist für die satirische Wochenzeitung Simplicissimus arbeitete. Die rote Bulldogge von Heine war das Wappentier der Wochenzeitung, die bis September 1944 herausgegeben wurde. Durch sein Karikaturen und Artikel wurde er immer von den Nationalsozialisten bedrängt und floh unter anderem nach Norwegen. Er verstarb in Stockholm im Jahr 1948.

Cartoons wurden im Nachkriegsdeutschland in zahlreichen populären Magazinen wie dem Stern oder der Fernsehzeitschrift Hörzu wiederbelebt. Bei den großen Tages- und Wochenzeitungen setzt man bis heute auf gesellschaftspolitische Karikaturen. Das Genre der Karikaturisten hat sich als eigenständige Kunstform längst etabliert. Zu den beliebtesten Cartoonisten der deutschen Nachkriegszeit zählt sicherlich Loriot. Er setzte nicht auf die biederen Cartoons, sondern entwickelte seinen eigenen Humor als Cartoonist oder Autor. In den 1960er und 1970er Jahren waren vor allem politsatirische Cartoons angesagt. Zu den bekannten Cartoonisten und Karikaturisten gehören in dieser Zeit zum Beispiel F.K. Wächter oder der Wuppertaler Chlodwig Poth. Zu den interessanten Satiremagazinen in der neueren Zeit gehört Titanic. Ehemalige Mitarbeiter der Satirezeitschrift pardon gründeten die Satirezeitschrift, die heute rund hunderttausend Exemplare verkauft. Mit dem Eulenspiegel ist die Zeitschrift im Satiremarkt führend. Zu den erfolgreichsten Cartonnisten der Gegenwart gehört zum Beispiel der gebürtige Hannoveraner Uli Stein, der vor allem durch die tierischen Alltagsnachstellungen als Comiczeichner bekannt wurde. Durch Bücher, Postkarten und Merchandising-Lizenzen wurde der Cartoonist zu einem der erfolgreichsten Comic-Zeichnern in Europa. Seine Comicfiguren wie Katzen, Mäuse, Pinguine und Hühner sind inzwischen weltbekannt. In der heutigen Zeit sind durch das Internet vor allem Flash-Cartoons bei jungen Leuten überaus beliebt.