Comic-Entwicklung

Die Comics haben sich seit rund hundert Jahren inhaltlich und formal stark weiterentwickelt. Früher wurden Comics nur als kurze Comicstrips zur humorvollen Unterhaltung eingesetzt. Durch die immer populären Comicstrips in den US-amerikanischen Sonntags- und Tageszeitungen wurden das Genres im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts immer mehr als ernste Unterhaltungsform wahrgenommen. Vor allem setzte man immer mehr auf die Storys der realen Lebenswirklichkeiten der Leser. Die Storys wurden immer länger und komplexer. Viele Comic-Geschichten in den Zeitungen liefen über Jahre und Jahrzehnte und wurden für viele Menschen ein festes Unterhaltungsgut. Seit den 1930er Jahren sind immer mehr Genres auf dem Markt gekommen. Diese Genres wurden teils auch den Gesellschaftsentwicklungen angeglichen. Zum Beispiel gab es sehr populäre Flieger-Comics in den USA, als die USA kurz vor dem Einritt in den 2. Weltkrieg standen. Vor allem Helden-Comics waren in der Zeit vor dem Krieg besonders beliebt und wurden teils zu Propagandazwecken eingesetzt. Bekanntestes Beispiel ist Captain America. Die Comic-Figur ist bis heute Bestandteil der nationalen Identität. Nach dem Krieg kamen immer mehr künstlerisch hochwertigere Comics auf dem Markt. Viele Verlage gingen vor allem ab den 1960er Jahren eigene Wege in der künstlerischen Gestaltung der Comics. Zu den Mitbegründern der Underground-Comics, die ab den 60er Jahren ihr festes Publikum hatten, gehört der US-Künstler Robert Crumb. Er gehört zu den beliebtesten Comic-Künstlern außerhalb des Comic-Mainstreams. In der Entwicklung der Comics setzte vor allem Asterix Meilensteine. Comics wie Asterix sind inzwischen weltweit als Literaturform anerkannt. Vor allem seit den 1950er Jahren wurden die Comics immer mehr zu Unterhaltungsmedien der Erwachsenen. Comics werden heute viele erwachsener wahrgenommen und sind seit vielen Jahrzehnten nicht mehr nur Unterhaltungslektüre der Kinder und Jugendlichen.

Die 1930er Jahre sind für die Entwicklung der Comics aus formaler Sicht besonders wichtig. In der Zeit kamen die ersten Comic-Hefte, Bücher und Magazine auf den Markt und hatten der Comic-Szene vielmehr Vermarktungsoptionen ermöglicht. In den USA wurden die Comics zum ersten Mal in Heftform präsentiert. Comic-Magazine vereinten verschiedene Beiträge von Autoren. Diese Form wurde als Micky-Maus-Heft bekannt. In vielen Ländern setzte sich auch das DIN-A4-Format mit harten Umschlägen durch. Somit zeigten auch viele Comics eine hochwertigere Aufmachung. In den 1950er und 1960er Jahren waren vor allem die Piccolo-Hefte überaus beliebt. Sie wurden in Deutschland zu Pfennigbeträgen gehandelt und die Hefte wiesen die typischen Heftklammerungen auf. Zu den Piccolo-Stars der Zeit gehörte der Dschungelsohn Akim. In den USA gab es zum Beispiel bei Comics das Standartformat von etwa DIN-A5 für die populären Comics. Die Palette an Comic-Formaten reicht bis heute von Kolibris über Taschenbücher bis hin zu Büchern. Früher war es üblich den Umfang von Comic-Geschichten an die gewünschte Seitenzahl zu koppeln. Meistens waren die Storys 32-64 Seiten lang. In der neueren Zeit verlegt man Comics mehr nach der Story-Länge. Vor allem auch der künstlerische Anspruch spielt heute vielmehr eine Rolle, als noch in den Anfängen der modernen Comics.