Die schwarzafrikanische Küche

Die schwarzafrikanische Küche umfasst die westlichen und östlichen Regionen des Kontinents und Zentralafrika. Man unterscheidet hiervon unter anderem die südafrikanische Küche oder die Küchentraditionen der Länder oberhalb der Linie der Südsahara. Die äthiopische Küche stellt eine Sonderform innerhalb der üblichen Kategorisierung der Küchen Afrikas dar. Für viele Menschen stellt der Getreidebrei immer noch die Grundnahrung dar und ersetzt das Grundnahrungsmittel Brot. Zentrale Grundzutaten sind heute in vielen Regionen Afrikas Hirse und Mais. Verfügbare Wurzeln werden oft dem Brei beigefügt. Verfügbare Gemüsesorten stellen neben dem regionalen Obst wichtige Nahrungsgrundlagen dar. Früchte werden sehr oft dem Getreidebrei zugegeben oder auch als Trockenfrüchte verarbeitet. An den Küsten spielt der Fischfang eine zentrale Rolle. In allen Küstenländern wird Fisch als Grundnahrungsmittel gesehen. Oft werden die Fische gegrillt. Viele Menschen essen nur sehr selten Fleisch. In den meisten Fällen werden Hühner, Gänse, Kaninchen oder auch Wildtiere wie Antilopen zubereitet. In weiten Teilen Afrikas ist Erbnussbutter für Saucen sehr beliebt. Eintöpfe spielen in der Ernährung von ärmeren Menschen immer schon eine große Rolle, dies ist auch in Teilen Schwarzafrikas nicht anders. Zu den Grundnahrungsmitteln in Schwarzafrika gehören auch die Wurzeln der Yamspflanze. Es ist eine typische Tropenpflanze mit einem süßlicheren Geschmack und wird meist in den Getreidebrei zerstoßen und eingestampft. Die Pflanze ist auch als Heilpflanze in Europa bekannt, u.a. bei Wechseljahrbeschwerden, allerdings als Heilpflanze auf Grund der schweren Dosierbarkeit umstritten.

In einigen Regionen haben typische Gerichte entwickelt. Im Senegal zum Beispiel das sehr aufwendige Fischgericht mit Reis und Sauce: Thieboudienne. Das Gericht stellt meist ein Festgericht in Westafrika dar. In ganz Westafrika ist Fufu ein typisches Gericht, ein Pflanzenbrei aus Yams und Maniok, der zusätzlich mit Kochbananen bereichert und gekocht wird. In Ostafrika ist Ugali eine verbreitete Speise. Hier werden bestimmte stärkehaltige Feldfrüchte zerstoßen und zermahlen und dann als Brei gekocht. Die zerstoßenen und zermahlenen Breis, die anschließend gekocht werden, gibt es in weiten Teilen Afrikas und bestehen aus unterschiedlichen Zutaten und tragen regionale Namen. Bei der weißen Bevölkerung in den schwarzafrikanischen Ländern stehen oft Wildgerichte auf dem Speiseplan. Beliebte Gerichte bestehen zum Beispiel aus Straußenfleisch oder dem Fleisch von Gazellen. Auch Springbockfleisch wird gerne als Gericht gekocht. In der Küche Äthiopiens fließen sowohl schwarzafrikanische als auch orientalische Traditionen mit ein. Traditionell wird in Äthiopien und Eritrea das weiche Fladenbrot Injera gegessen, das aus Teff-Mehl hergestellt wird. Das Fladenbrot kann mit allen möglichen Zutaten als Grundnahrungsmittel verwendet werden. Als Gericht ist zum Beispiel Injera mit Kamelfleisch sehr beliebt, was sich allerdings nur wenige leisten können. Der Verzehr von Fleisch verbietet die orthodoxe Kirche Äthiopiens mittwochs und freitags, so dass hier die Menschen vegetarisch essen.