Die Küchen Südamerikas

Die Küchen Südamerikas sind sehr heterogener Natur und stark bestimmt durch die Einflüsse der Kolonialmächte Spanien und Portugal. Die Brasilianische Küche ist eine sehr multikulturelle Küche, die vor allem auch von den zahlreichen Einwanderern geprägt ist. Auch die portugiesischen Kolonisatoren haben ihre Spuren hinterlassen. Wie in anderen Ländern auch, gibt es sehr regional geprägte kulinarische Identitäten. Vor allem auch Reis und schwarze Bohnen werden in Brasilien bei vielen Gerichten gerne gekocht. Der Bohneneintopf Feijoada wird als Nationalgericht Brasiliens gesehen. Die bekanntesten Gerichte Brasiliens kommen vor allem aus der südöstlichen Region mit den Metropolen Rio de Janeiro und Sao Paulo. Aus dieser Region kommt neben der Feijoada zahlreiche bekannte Gerichte wie Pão de queijo, ein Gepäck aus Brandteig. Ein bekanntes Fischgericht aus Brasilien ist Moqueca, das mit Bananenblättern gekocht wird. Europäische Gerichte findet man vor allem im Süden Brasiliens, wo es auch zahlreiche deutsche Spuren gibt. Die Argentinische Küche ist vor allem geprägt durch die italienische Kultur und die Rinderzucht. Im Nordwesten isst man viele Reis- und Maisgerichte. Sehr beliebt sind in Argentinien die Grillmahlzeiten, die man hier Asado nennt. Gegrillte Speisen sind in vielen Ländern Südamerikas beliebt, die eine spanische Eroberungszeit erlebt haben. Asado ist in Südamerika auch eine Festmahlzeit mit besonderem Stellenwert. In Argentinien werden vor allem Rindfleischprodukte gegrillt. Eintöpfe sind bei der argentinischen Arbeiterschaft sehr beliebt. Im ganzen Land ist zum Beispiel der Fleisch- und Gemüseeintopf Puchero beliebt. Argentinien als italienisches Einwanderungsland kennt auch viele Gerichte, die auf Basis italienischer Rezepte abgewandelt wurden.

Die Chilenische Küche weißt in vielerlei Hinsicht Eigenständigkeiten auf und ist mitbestimmt von deutschen Kultureinflüssen der Einwanderer. In Chile kennt man zum Beispiel deutsches Gebäck wie Christstollen oder auch Sauerkraut. Auch deutsche Biere sind in Chile überaus beliebt. Chile ist ein Land mit viel Gemüse- und Obstanbau und eines der Herkunftsländer der Kartoffel. Man schätzt hier vor allem Fleisch-, Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. Beliebt sind in Chile, wie im Nachbarland Argentinien, die gegrillten Speisen. Hühnergerichte sind in Chile überaus beliebt. Ein beliebtes Gericht, das auch in Mittelamerika gerne gegessen wird, ist Empanada: gefüllte Teigtaschen, die mit unterschiedlichen Fleischsorten gefüllt werden kann. Sehr gerne isst man auch Eintöpfe mit Fleisch und zahlreichen Gemüsen. Imbisse isst man zu allen Tageszeiten, zum Beispiel eine Art Hot Dog, denn man Perrito nennt und unter anderem mit Sauerkraut belegt ist. Chile ist auch weltweit bekannt für seine zahlreichen guten Weine. Vor allem auch die Rotweine haben einen sehr guten Ruf. Französische Winzer kultivierten Cabernet Sauvignon schon im 19. Jahrhundert. Durch die klimatischen Bedingungen gibt es zahlreiche Qualitätsweine. Eine traditionsreiche rote Rebsorte in Chile ist Carménère, die ursprünglich aus der Region Bordeaux stammt. Auch Merlot oder Syrah sind beliebte Rebsorten aus Chile. Zu den bekannten weißen Rebsorten in Chile gehört vor allem Chardonnay und Sauvignon Blanc.