Private Krankenversicherung im Wandel der Zeit

Die private Krankenversicherung stellt heute eine gute Alternative für alle nicht pflichtversicherten Mitbürger dar. Während gesetzliche Krankenkassen durch einen gesetzlich verordneten Spardruck Patienten oft nur noch das Nötigste an medizinischer Leistung zu kommen lassen, gibt es Privatpatienten keine Einschränkungen im Bezug auf die medizinische Behandlung. Immer mehr freiwillig versicherte machen deswegen von Ihrer Wechselmöglichkeit gebrauch.

Die Ursprünge der privaten Krankenversicherung liegen weit zurück und gehen auf Gewerkevereine zurück. In diesen Vereinen schlossen sich Arbeitnehmer zusammen und halfen sich in Notsituationen wie längere Krankheit. 1848 gründete sich die Krankenkasse der Beamten des Berliner Polizeipräsidiums. Diese Krankenkasse war somit die erste Krankenkasse nach unserem heutigen Verständnis. Schon 1911 beim in Kraft treten der Reichsversicherungsverordnung gab es ein breites Angebot an Orts-, Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg trat das Gesetz des Kassenarztrechtes in Kraft und so entstanden die Eckpfeiler der gesetzlichen Krankenversicherung. Während in den 70er Jahren der gesetzlich versicherte Patient noch hohe Leistungen bekam, wurden diese schon Ende der 70er durch Leistungseinschränkungen und Zuzahlungen beschnitten. Seit dieser Zeit setzten sich die privaten Krankenversicherungen immer mehr durch. Während die privaten Krankenkassen trotz höherer Leistungen mit Gewinnen arbeiten, haben die gesetzlichen Krankenversicherungen das Problem der Finanzierbarkeit bis zum heutigen Tage noch nicht gelöst.

Auf Grund der weitreichenden Einschränkungen der letzten Jahre, erleben private Krankenversicherer einen starken Zustrom. Eine private Vollversicherung kommt für Selbstständige, Freiberufler, Beamte und Arbeitnehmer die über der Einkommensgrenze liegen in Frage. Der Vorteil der privaten Krankenversicherung ist auch, dass die Beiträge nicht vom Einkommen der versicherten Person abhängt, sondern von Alter und Gesundheitszustand der zu versichernden Person.

Die Individualität ist bei den privaten Krankenversicherern groß geschrieben. So gibt es für alle Gesundheitsleistungen je nach Kundenwunsch Zusatz- oder Spezialtarife. Der Kunde entscheidet somit vor Vertragsabschluss, welche Leistungen ihm besonders wichtig sind und in welchen Bereichen er nur eine Standardabsicherung wünscht. Somit variieren ja nach gewünschtem Leistungsumfang auch die Prämien. Gerade auch die Freiheit die dem behandelnden Arzt bei der Therapie gegeben wird, wirkt sich positiv auf den Patienten aus und so kommt es oft dazu, dass Privatpatienten schneller genesen als gesetzlichversicherte Patienten. Doch auch alle gesetzlich pflichtversicherten Personen können sich Zusatzleistungen über eine Krankenzusatzversicherung verschaffen. So bieten die privaten Krankenversicherer Zusatzversicherungen für alle Bereiche an, sodass der Kunde selbst zusammenstellen und wählen kann, welche Leistungen gewünscht sind.

Ob ein Wechsel in die private Krankenversicherung lohnt kann immer nur individuell berechnet werden. Da bei einer privaten Krankenversicherung allerdings die Möglichkeit der Familienversicherung nicht gegeben ist, sondern auch Kinder separat versichert werden müssen, sollte vor einer Entscheidung gut abgewogen werden. Gerade im Bereich Krankenversicherung ist somit eine gute und ausführliche Beratung unumgänglich.