Superhelden-Comics

Superhelden sind schon fast so alt wie die Menschheit. Schon in der Antike gab es Geschichten über die übermenschlichen Heldentaten von Achilles oder Herkules. Später eroberten sie auch die Welt der Literatur wie beispielsweise Tarzan oder Zorro. Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts erfand man schließlich auch Comic-Geschichten mit Superhelden, die sich eine treue Fangemeinde bis in die heutige Zeit sicherten. Vater aller Superhelden-Comics war der von Jerry Siegel und Joe Shuster erdachte Superman. 1938 wurde die erste Superman-Story von DC Comics veröffentlicht . Zwar gab es 1936 schon Lee Falks Phantom, das kostümiert auf Verbrecherjagd ging, doch gilt Superman als erster typischer Superheld, der die gängigen Klischees wie übernatürliche Kräfte, eine Geheimidentität und natürlich das obligatorische Kostüm aufwies. Der Erfolg von Superman war so groß, dass DC Comics weitere Superhelden wie Batman, Robin, Green Lantern (deutscher Name: Grüne Leuchte), Flash (Roter Blitz) und Hawkman (Falke) gegen das Böse antreten ließ. Schließlich folgte mit Wonder Woman (Wundergirl) auch die erste weibliche Comic-Superheldin. Die Superhelden der 30er und 40er Jahre waren in der Regel weiß, jung und gehörten zur amerikanischen Ober- oder Mittelschicht.

Die Stories der Superhelden-Comics waren zumeist recht simpel: Die Superhelden traten einzeln oder gemeinsam gegen Superschurken wie Lex Luthor oder den Joker an und retteten manches mal die Menschheit vor deren bösen Absichten. Als die USA in den 2. Weltkrieg eintraten, nahm die Beliebtheit der Superhelden-Comics noch mehr zu und man ließ Superman und Co. patriotisch gegen den Feind, also Deutschland und Japan kämpfen. Neben den vorherrschenden DC Comics gab es auch andere Verlage, die Superhelden-Comics auf den Markt brachten, wie Marvel Comics mit Sub-Mariner und Human Torch oder Fawcett Comics mit Captain Marvel. Als 1945 der 2. Weltkrieg endete, begann auch die Beliebtheit der Superhelden zu schwinden. Comics wurden generell von Sittenwächtern als Ursache für Jugendkriminalität angesehen und Superhelden-Comics sollten zudem pervers sein. So verschwanden Anfang der 50er Jahre fast alle Superhelden mit Ausnahme von Superman, Batman und Wonder Woman von der Bildfläche. Mit dem Fernsehen erwuchs zudem eine ernst zu nehmende Konkurrenz. 1956 wagte DC Comics einen neuen Versuch und schickte eine neue Version von Roter Blitz ins Rennen. Da sich dieser als äußerst erfolgreich erwies wurden auch andere alte Superhelden wie Grüne Leuchte und Falke reaktiviert.

Die Comics präsentierten sich nun moderner und enthielten mehr Science-Fiction. Die größten Superhelden wurden in der Gerechtigkeitsliga zusammengefasst und DC ließ in dieser Serie die Helden gemeinsam agieren. Aufgrund des großen Erfolges von DC kreierte auch Marvel Comics neue Serien mit Superhelden. So entstanden 1961 die Fantastic Four von Stan Lee. Es folgten weitere populäre Heldenserien wie Spiderman, X-Men und Hulk. Ab den 70er Jahren folgten auch farbige Superhelden wie der Black Panther oder Shang-Chi. Auch weibliche Superheldinnen tauchten vermehrt auf. Diese Comicphase wurde auch als “Silbernes Zeitalter” bezeichnet. Zu Beginn der 80er Jahre folgte das sogenannte “Bronzene Zeitalter”, in dem die Stories zunehmend düsterer wurden und Antihelden wie Wolverine oder Daredevil von Marvel Comics zur Folge hatten. Auch die Figur des populären Batman bekam mit Frank Millers “The Dark Knight Returns” eine düstereren Hintergrund. In den 90er Jahren setzte hingegen wieder ein gegenläufiger Trend ein und die Verlage setzten auf die bewährten Helden, von denen immer mehr den Weg auf die Kinoleinwand oder ins Fernsehen fanden. Das Genre der Superhelden-Comics wirkte sich auch auf andere berühmte Comic-Helden aus. So wurde aus der cholerischen Ente Donald Duck der Superheld Phantomias, der auf humorvolle Weise Batmanähnlich nachts auf Gangsterjagd ging.