Comicverfilmungen

Comics sind graphisch verarbeitete Erzählungen. Im Gegensatz zu einem Buch wird im Comic die Geschichte vor allem mit Bildern erzählt. Text kommt in Form von Sprechblasen und beschreibenden Absätzen vor. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf Bildern. Einer der Vorreiter auf dem Gebiet war Disney. Die Verfilmungen von Disney sind aber nicht als reine Comicverfilmungen einzuschätzen, da diese nicht komplett auf Comics basierten. Anders ist das bei den Superheldenfilmen, die seit Ende der 70er Jahre in die Kinos kamen. Den Anfang machte Superman im Jahre 1978. Es handelte sich dabei um einen Film, der komplett aus einem Comic adaptiert war. Der einschlagende Erfolg dieser Verfilmung bescherte dem Kinobesucher zwar noch einige weitere Filme, der Durchbruch war für die Comicverfilmungen aber noch nicht endgültig erzielt. Ein Hauptgrund dafür war in der mangelnden Tricktechnik zu sehen. Viel Comics waren mit diesen Möglichkeiten nicht auf der Leinwand umzusetzen. Im Jahre 1989 kam mit Batman der nächste Meilenstein in der Geschichte der Comicverfilmungen. Tim Burtons Meisterwerk ebnete den Weg für eine Vielzahl an weiteren Batmanfilmen. Auch das Genre des düsteren Comichelden fand mit diesem Film Eingang in die Kinowelt. Batman war mit der zur Verfügung stehenden Tricktechnik realisierbar, da es sich dabei nicht um einen Superhelden mit übermächtigen Kräften handelte.

Der Superheldencomics des Marvel Verlags konnten bis dato noch keine ernstzunehmende filmische Adaption vorweisen. Die Entwicklungen auf dem Gebiet der CGI Effekte ließen in den 90er Jahren aber auch diese Filme langsam möglich erscheinen. Mit Blade kam 1998 die erste Verfilmung eines Marvel Comics in die Kinos. Der Film war ein großer Erfolg. In der Öffentlichkeit war der Film aber nicht als Comicadaption bekannt. Anders wurde das mit der Verfilmung von X-Men im Jahr 2000. Dieser Film zeigte, dass reine Comicverfilmungen erfolgreich im Kino performen können. Für den zweiten Teil der Saga stand dann auch ein wesentlich größeres Budget zur Verfügung, was den Film zu einem noch größeren Erfolg machte. Der ganz große Wurf gelang aber mit der Spider-Man Verfilmung im Jahr 2002. Dieser Film brach alle Rekorde und machte die Comicverfilmung endgültig hoffähig im Filmbusiness. Seit dieser Zeit kommen jedes Jahr mehrere neue Comicadaptionen in die Kinos, mal mit mehr Erfolg, mal mit weniger.

Es ist kaum nachvollziehbar, warum die Comics erst so spät ihren endgültigen Weg in die Kinosäle fanden. Der Aufbau einer Geschichte im Comic gleicht der filmischen Narration sehr stark. Die Bilder des Comics ähneln filmischen Einstellungen und können teilweise eins zu eins in das Drehbuch übernommen werden. Auch Experimente sind möglich. Frank Millers SinCity zeigte 2005, dass die Grenzen zwischen Film und Comic verschwimmen können. Der Film ähnelt mehr einem realen Comic, als jede andere Verfilmung. Auf die typischen filmischen Mittel, wie Kamerafahrten und Schwenks, wird fast vollkommen verzichtet. Dennoch werden in der Zukunft eher Verfilmungen erfolgreich sein, die die Geschichte des Comics in die filmische Sprache umsetzt. Dass diese Umsetzung sehr einfach möglich ist, zeigt die Vielzahl an Filmen, die sich in Planung befinden. Es ist nicht abzusehen, dass der Erfolg der Comicverfilmungen in nächster Zeit verblassen wird. Ein Haufen von Geschichten ist noch unverwirklicht geblieben und der Stoff für neue Filme wird nicht so schnell ausgehen.