Abenteuer-Comics

Abenteuergeschichten faszinierten die Menschheit seit jeher. In der Welt der Literatur waren es berühmte Klassiker wie ‘Die drei Musketiere’, ‘Die Schatzinsel’ ‘Tarzan’ und die Abenteuergeschichten von Jack London oder Karl May, um nur einige stellvertretend zu nennen. Ab 1929 fanden die Abenteuergeschichten auch in die Comicwelt Einzug. In diesem Jahr nahm sich Hal Foster der bekannten Tarzan-Stories von Edgar Rice Burroughs an und brachte sie zu Papier. 1937 schuf Hal Foster mit ‘Prinz Eisenherz’ eine der populärsten Abenteuerserien, die in der magischen Welt von König Artus und seiner Tafelrunde spielte und zu den typischen Vertretern dieses Genres gehört. Bis 1978 schickte Hal Foster seinen Helden Prinz Eisenherz in unzähligen abenteuerlichen Reisen rund um den Erdball. Die Vertreter des Abenteuer-Comics folgten zumeist der Linie, die Protagonisten auf verschiedene Weise Abenteuer erleben zu lassen, die sich meist um die selben Grundthemen handelten. Die Helden reisten meist in weit entfernte Länder oder manchmal sogar ins Weltall, besuchten die exotischsten Orte und waren dabei großen Geheimnissen oder Schätzen auf der Spur. Meist mussten sie aber auch die Pläne ihrer finsteren, skrupellosen Gegenspieler verhindern, die - im Gegensatz zu den Abenteuerhelden - Böses mit den zu findenen Schätzen oder Geheimnissen planten.

Zu den Paradehelden des europäischen Abenteuer-Comics zählen ‘Tim und Struppi’, die 1929 von dem belgischen Zeichner- und Autor Herge ins Leben gerufen wurden. In 23 Alben erlebte der Reporter Tim, gemeinsam mit seinem treuen Hund Struppi, die gefährlichsten Abenteuer. War er zunächst noch auf sich allein gestellt, folgte ihm später der rauhbeinige und trinkfreudige Kapitän Haddock auf seinen Abenteuern rund um die Welt und sogar auf den Mond. Für den Humor sorgten der, stets alles falsch verstehende, zerstreute Professor Bienlein und die trotteligen Detektive Schulze und Schultze. Ein weiterer Klassiker der frankobelgischen Abenteuer-Comics ist ‘Spirou und Fantasio’. Diese Serie entstand erstmals 1938 und erfreut sich noch heute, trotz wechselnder Zeichner und Autoren, großer Beliebtheit.

In Deutschland hielten Abenteuer-Comics in den 50er Jahren Einzug und erfreuten sich auch dort rasch wachsender Popularität. Waren es zunächst noch vorwiegend amerikanische und italienische Werke, die in Deutschland verbreitet wurden, folgten schon bald auch einheimische Abenteuergeschichten. Zu den bekanntesten deutschen Comics gehört Hansrudi Wäschers ‘Tibor’, der noch heute seine Fangemeinde findet. Wie kaum ein anderes Comic-Genre vermischte sich das Abenteuer mit anderen Comic-Arten. So erlebte die Familie Duck aus Entenhausen so manches turbulente Abenteuer, wenn Donald Duck und seine drei Neffen Tick, Trick und Track mit ihrem geizigen, kapitalistischen Onkel Dagobert auf Schatzsuche gehen mussten, um dessen Vermögen noch weiter zu vermehren. Zudem schuf man ab 1988 die Figur des Indiana Goof, einem abenteuerlustigen Vetter von Goofy, der auf humoristische Weise die berühmten Indiana Jones-Filme parodierte und Micky Maus und Goofy auf zahlreiche seiner waghalsigen Abenteuer mitnahm. Auch die berühmten Gallier Asterix und Obelix erlebten eine Vielzahl an Abenteuern, die sie bis ins ferne Indien oder in das, eigentlich noch gar nicht entdeckte, Amerika führten. Bis heute ist die Lust auf Abenteuer-Comics ungebrochen und die Abenteuer-Helden erfreuen sich großer Fangemeinden, sodass die Zukunft der alten Helden auch weiterhin gesichert sein dürfte.