Action-Comics

Action-Comics bezeichnet zunächst eine Comic Reihe des Verlagshauses DC. In dieser Reihe wurden heute bedeutende Figuren wie Superman oder Batman eingeführt, was auch den enormen Wert der ersten Originalausgaben der Serie erklärt. So wird die erste Ausgabe der Action-Comics als das teuerste Comicheft der Welt unter Sammlern gehandelt. Gut erhaltene Exemplare erzielen unter Sammlern ohne weiteres Preise von über einer Millionen Euro US Dollar. Indes bezeichnet der Begriff des Action-Comics heute eine gesamte Gattung von Comics, die sich durch spezielle Merkmale auszeichnet. Besonders markantes Merkmal des Action-Comics ist dabei zunächst die Handlung. Typisch ist hier vor allem die Darstellung eines Kampfes zwischen dem Protagonisten und einem Gegenspieler. Regelmäßig handelt es sich dabei um offensichtlich übersteigerte Motivationslagen, etwa die Zerstörung der Welt durch den Antagonisten. Ebenfalls typisch ist die Einbeziehung romantischer Verhältnisse zwischen dem Protagonisten des Comics - des “Helden” - und seinem Gegenspieler. Der Kampf läuft dabei regelmäßig auf ein persönliches, oftmals aggressives und körperliches Kräftemessen heraus, dass der Held letztlich für sich entscheiden kann. Anscheinend ist sein Gegner vernichtend geschlagen, allerdings wird dieser schon bei der nächsten Ausgabe wieder eingeführt. Aus medienwissenschaftlicher Sicht ist dabei bemerkenswert, dass der genaue Verlauf des Handlungsstrangs dem Leser des Comics bereits im Voraus bekannt ist, eben aufgrund der dargestellten typischen Muster. Indes scheint gerade dies zur Popularität des Action-Comics beizutragen.

Auch die Charaktere selber sind nach ganz bestimmten, stets wiederkehrenden Merkmalen gestaltet. Deutlich wird dies zunächst im Figurdesign. Auffällig ist dabei schon die Kleidung der “Helden” die in den meisten Fällen nur marginal voneinander abweicht. Unterstützt wird dieser Eindruck durch Stilelemente, die insbesondere die Männlichkeit der Charaktere betonen sollen. Stetig wiederkehrendes Element ist dabei etwa das markante Kinn des Helden, wie es bereits bei Superman verwendet wurde. Diese verwendeten Stilelemente sollen dabei die Identifikation des Lesers mit dem Helden erleichtern, indem sie diesen heroischer und ehrenhafter erscheinen lässt. Genau dazu trägt auch der Gegenspieler des Helden bei. Dieser ist nur in den seltensten Fällen ein gewöhnlicher Krimineller, vielmehr hat es der Held des Action-Comics mit einem sogenannten “Super-Schurken” zu tun, also einem Kriminellen, der extreme Ziele verfolgt, wie eben die Zerstörung der Welt als das klassische Beispiel des Comic-Schurken. Obwohl dies vor allem durch Comics an Popularität gewonnen hat, ist der starke Gegensatz von Held und Schurke ein klassisches, stilbildendes Erzählelement, dass sich schon in der Bibel oder volkstümlichen Märchen findet.

Zudem muss die Darstellung im Comic notwendigerweise stets übertrieben stattfinden, um dem Leser die gewünschten Inhalte zu vermitteln. Denn der Comic als solcher ist aufgrund seiner Gestaltung im engeren Sinne in seiner Möglichkeit der Erzählweise stark eingeschränkt. So können etwa im Gegensatz zur Literatur Sachverhalte nicht in beliebiger Breite, sondern nur in wenigen, sehr kurzen Sätzen vermittelt werden. Auch eine detaillierte Bildsprache wie im Theater oder Film kann der Comic nicht leisten, da die Bilder und Zeichnungen notwendigerweise stets nur einen kleinen Ausschnitt der Situation liefern können.