Billigstrom

Die Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt lagen bis zu seiner Liberalisierung im Jahre 1998 in der Hand weniger Monopolisten. Durch eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes wurde es jedoch möglich, dass auch andere Anbieter durch Anmietung der Leitungen von den Netzbetreibern zur Konkurrenz hinzustoßen konnten. Dadurch tendierten die Strompreise zunächst deutlich nach unten, die wachsende Popularität des Internets im frühen 21. Jahrhundert schaffte zudem eine immer bessere Plattform für die neuen Mitbewerber. Zogen in den 90ern noch viele Abnehmer den Stammversorger vor, so wurde durch ein immer höheres Preisgefälle deutlich, dass sich der Vergleich des eigenen Tarifs mit der Konkurrenz in jedem Fall lohnen kann.

So Entstand der Begriff “Billigstrom”, womit letztendlich nur die Höhe der anfallenden Kosten qualitativ bewertet wird, nicht das Produkt selbst. Der von den Versorgern bezogene Strom unterscheidet sich nämlich qualitativ nicht, lediglich die Quelle der Energie ist je nach Anbieter und Tarif unterschiedlich. Regenerative Energie ist in der Regel trotz staatlicher Subventionen teurer und fällt somit im Normalfall nicht in jene Kategorie. Anbieter von Billigstrom konzentrieren sich hingegen auf eine geschickte Strategie im Großhandel und können dem Kunden daher deutlich günstigere Tarife bieten als manch anderer Versorger. Hatte der Verbraucher früher noch mit langwierigen Umstellungsprozessen zu kämpfen, die zudem durch noch nicht ausgereifte Internet-Lösungen erschwert wurden, so ist der Wechsel zu einem Billigstrom-Tarif heutzutage innerhalb kürzester Zeit zu bewältigen.

Hierzu sollte man im Vorfeld einen Tarifrechner verwenden, der einen Vergleich der verfügbaren Energieversorger ermöglicht. Da sich die anfallenden Gebühren regional stark unterscheiden können, sollte also neben dem jährlichen Stromverbrauch auch der Wohnort berücksichtigt werden, um aussagekräftige Suchergebnisse zu garantieren. Der Kunde sollte dabei darauf achten, ob auch zukünftige Preisentwicklungen auf dem Strommarkt durch eine Preisgarantie abgedeckt sind. Durch eine solche Sicherheit erklärt sich der Anbieter bereit, trotz gegenteiliger Tendenzen im Großhandel auf eine Erhöhung der Gebühren zu verzichten und dem Verbraucher weiterhin den mit ihm vereinbarten Tarif zu berechnen. Gerade die plötzlichen Änderungen der anfallenden Kosten sorgen bei Verbrauchern oft für Unmut, was sich durch eine zeitliche Festlegung der Gebühren schon beim Vertragsabschluss verhindern lässt.

Billigstrom ist somit auch ein Produkt, dass sich relativ zu dem Verhalten der anderen Versorger entwickelt. Aus einem günstigen Tarif kann schnell ein unattraktives Angebot werden, weswegen sich ein regelmäßiger Vergleich der eigenen Kosten mit anderen Produkten auf dem Markt auszahlen kann. Der Wechsel zu Billigstrom verläuft dabei so unkompliziert wie jeder andere Vertragsabschluss mit einem anderen Stromanbieter. Im Internet kann sich der Kunde auf der Homepage des jeweiligen Unternehmens anmelden und bekommt nach der Registrierung eine Bestätigung via E-Mail oder dem noch immer üblichen Postweg. Am Computer informieren die Energieversorger jedoch in der Regel schneller und aktueller über Änderungen an ihren Tarifen, wodurch der Verbraucher die Möglichkeit erhält, sich auf kommende Entwicklungen einzustellen und gegebenenfalls den Tarifrechner erneut zu beratschlagen. So wird sichergestellt, dass der Billigstrom auch günstig bleibt und der finanzielle Spielraum, den man durch einen Anbieterwechsel gewinnt, aufrecht erhalten wird.