An alternativen Behandlungsmethoden Interessierten steht eine breite Palette von ganzheitlichen Therapieformen zur Auswahl bereit. Viele dieser Therapien sind mittlerweile allgemein bekannt, teilweise übernehmen auch die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung oder zumindest für Teile davon. Weniger bekannt ist aber die grundlegende Bedeutung des Begriffs alternative Behandlungsmethoden selbst. Warum entwickelt sich die Angebotspalette so dynamisch? Welche Auswirkungen hat dies allgemein, und welche geschichtlichen Zusammenhänge gibt es überhaupt.
Generell versteht man unter dem Begriff alternative Behandlungsmethoden ein ganzes Bündel unterschiedlichster alternativmedizinischer Ansätze, wobei die Bezeichnung alternativmedizinisch hier als Abgrenzung zur Schulmedizin zu verstehen ist. Häufig wird in Fachkreisen auch von der so genannten Komplementärmedizin gesprochen. Gemeint sind damit dann vor allen Dingen therapeutische Ansätze, die eine Heilung ohne Nebenwirkungen für sehr unterschiedliche Krankheiten versprechen.
Welche Ursachen liegen nun diesen ganzheitlichen Verfahren zugrunde? Ursprünglich ist es häufig eine Einzelperson, die ein neues Heilverfahren entdeckt und damit laut eigenen Aussagen, denn eine Überprüfung im schulmedizinischen Sinn findet hier nicht statt, hervorragende Ergebnisse erzielt hat. Die Überprüfung findet quasi durch die erfolgreiche Anwendung des Verfahrens bei vielen Hilfesuchenden statt und wird von ihnen dann vor allem durch Mund zu Mund-Empfehlungen weiter getragen. Eine wesentliche Rolle spielt heutzutage jedoch auch das Internet, das für viele eine Informationsquelle ersten Ranges, insbesondere bei der Suche nach unkonventionellen Behandlungsmethoden, ist.
Da immer mehr Menschen für alternative Heilverfahren aufgeschlossen sind, hat dies mittlerweile zu einem allgemeinen Umdenken in Teilen der Ärzteschaft, bei Kassen und nicht zuletzt bei der Angebotsvielfalt holistischer Verfahren geführt. Darüber hinaus sind Naturheilverfahren, wie beispielsweise die Akupunktur, schulmedizinisch auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden, was dazu geführt hat, dass sie in den Leistungskatalog der Kassen aufgenommen wurden.
Eingesetzt hat diese Bewegung vor allen Dingen in den Achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Natürlich gab und gibt es, sozusagen als Begleit- und Randerscheinungen der klassischen Medizin, bereits seit mehreren hundert Jahren alternative Behandlungsmethoden. Aber insbesondere im letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts stieg die Nachfrage nach Naturheilverfahren eklatant an. Dies ist nicht zuletzt auch mit einem gestiegenen Umweltbewusstsein verbunden. Medienberichte über die voranschreitende Zerstörung unseres Klimas oder die Vernichtung von natürlichen Lebensräumen auf der Erde haben öffentliche Diskussionen über die menschlichen Eingriffe in die Natur ausgelöst. Dies hat in medizinischer Hinsicht auch zu einer kritischen Hinterfragung der starken Nebenwirkungen synthetischer Medikamente geführt und den Wunsch nach ganzheitlichen Behandlungsmethoden ohne schädigende Nebenwirkungen geweckt und gestärkt.