Ostermarsch

Ausgehend von der britischen Protestaktion der “Kampagne für nukleare Abrüstung” gegen atomare Bewaffnungen an Ostern 1958, entstanden auch in der ehemaligen BRD die Ostermärsche. Der Marsch der größten britischen Friedensbewegung (CND) findet seit dieser Zeit jährlich statt und führt von London zum “Atomic Weapons Establishment” in Aldermaston. Die Protestbewegung richtete und richtet sich vor allem auch gegen atomare Bomben und den Bau von Atomkraftwerken, beziehungsweise deren Betrieb. Aus dieser ersten Friedensbewegung heraus, fand 1960 der erste Ostermarsch in der BRD statt. Bis zum Ende der 60er Jahre fanden die Ostermärsche gegen nukleare Waffen immer mehr Anhänger. Bis zu 300.000 Menschen nahmen an den Ostermärschen gegen Atomwaffen und die Atomkraft Teil. Die Ostermärsche waren im ersten Jahrzehnt eher pazifistisch motiviert. Eine zweite große Welle der Ostermärsche, mit Hunderttausenden von Teilnehmern, wurde Ende der 70er Jahre durch den NATO-Doppelbeschluss ausgelöst. Ostermärsche gegen Krieg und für Frieden wurden in der jüngeren Vergangenheit durch den Golfkrieg und den Bundeswehreinsatz im Ausland wieder aktuell. Bis heute richten sich die großen Ostermärsche in vielen Städten und Regionen gegen Krieg, atomare Waffen und Atomkraft. Typisch für die Ostermärsche ist der gewaltlose Widerstand und die zahlreichen populären Künstler, die sich mit Beiträgen in die Veranstaltungen einbrachten.

Aus der ehemaligen Pazifismusbewegung wurde eine lebendige Tradition von jährlichen Ostermärschen. Ostermärsche finden heute in vielen Städten zu unterschiedlichen Themen statt und sind ein wichtiges demokratisches Stilmittel des bürgerlichen Widerstands gegen gesellschaftspolitische Fehlentwicklungen. In Deutschland gibt es eine zentrale Organisationsstelle in Frankfurt a.M., die einen jährlichen Ostermarschkalender kommuniziert. Flächendeckend finden in Deutschland Ostermärsche statt. Vor allem auch das Thema Bundeswehr und Auslandseinsätze mobilisiert die Anhänger der Friedensbewegung. Das Netzwerk der Friedenskooperative stellt in Deutschland eine Art Dachverband der Friedensbewegungen dar, die auch mit internationalen Organisationen kooperiert. Die Ostermärsche, beziehungsweise deren Organisation, werden über Spenden organisiert. Ostermärsche sind in der Zeit der Globalisierung auch immer mehr sozialpolitische Arbeiterprotestbewegungen. Viele Veranstaltungen richten sich gegen den internationalen Kapitalismus und sind als Plattform auch bei Politikern immer beliebter.