Baseball und Softball

Baseball und Softball unterscheiden sich nur unwesentlich von den Grundregeln voneinander. In den USA und vor allem in Europa, gilt Baseball als Männerdomäne, während Softball viel von Frauen gespielt wird. Die Sportarten unterschieden sich vor allem durch die Wurftechnik, die Spielfeldgröße, das Equipment und der Ballgröße. Baseball hat eine lange Tradition, die sich wahrscheinlich aus dem Cricket entwickelt hat. Mitte des 18. Jahrhunderts finden sich die ersten Umschreibungen des Spiels in England. In den USA, wo Baseball zu den großen populären Sportarten zählt, waren es die New York Knickerbockers, die mit des 19. Jahrhunderts als Verein gegründet wurden. Die erste amerikanische Spielserie gibt es seit 1876. Darauf folgten unterschiedliche Serien, die heute in zwei Ligen organisiert sind, der American League und der Major League. Seit rund hundert Jahren tragen die beiden Verbände ein jährliches Finale aus. Als Demonstrationsspiel kam Baseball zu den Olympischen Spielen 1936 nach Berlin. In der Nachkriegszeit wurde Baseball durch die amerikanischen Soldaten in Deutschland bekannt. In den 80er Jahren wurde Baseball als Freizeitsport wieder in Deutschland populärer und war viele Jahre eine Trendsportart, die immer mehr jüngere Menschen faszinierte. Bis heute ist Baseball allerdings eine amerikanische Sportart, die in Europa nicht den Stellenwert hat wie in den USA und anderen Ländern Asiens, zum Beispiel Japan. Die deutsche Baseball-Nationalmannschaft feierte im Jahr 2007 ihren größten Erfolg mit dem vierten Platz bei der Europameisterschaft und der Teilnahme bei den Weltmeisterschaften. Seit den 80er Jahren ist Baseball auch in der Schweiz populärer geworden und seit diesem Zeitpunkt auch national organisiert und strukturiert. In Deutschland gibt es seit einigen Jahren Bemühungen Baseball als Sportart neu zu vermarkten.

Die Dachorganisation in Deutschland, die auch die Bundesligen organisiert, ist der Deutsche Baseball und Softball Verband. Baseball hat bisher noch nicht den Stellenwert in der Fernsehberichterstattung. Dies begründet sich durch den produktionstechnischen Aufwand, der für die unterschiedlichen Kameraperspektiven nötig ist. In den USA wird Baseball deshalb fast ausschließlich im Pay-TV übertragen. Das vereinfachte Grundprinzip im Baseball ist das Erzielen von Punkten durch Runs (Schlagrecht) und das Verteigen des Feldes durch das Kontrollieren des geschlagenen Balls. Hat man mehr Runs erzielt als der Gegner hat man gewonnen. Je Mannschaft hat neuen Spieler. Das Spielfeld hat mehrere Feldbereiche. Die meisten Aktionen finden im Innenfeld (Infield) und dem größeren Aussenfeld (Outfield) statt. Unter Inning versteht man einen Spielbabschnitt in der eine Mannschaft das Schlagrecht hat. In der Regel hat ein Spiel neun solcher Spielabschnitte.

Das zentrale Spielgeschehen bestimmen der Pitcher und der Batter. Der Pitcher versucht den Ball so stark zu seinem Catcher zu werfen, das der Batter (Schläger) nicht oder zu kaum den Ball trifft und so seine Runs oder die der Mitspieler einleiten kann. Die Zone in der der Batter steht, nennt man Strike Zone. Trifft der Batter den Ball dreimal nicht oder schlägt diesen falsch in eine Foulzone, so ist dieser Spieler Out. Aber auch für den Pitcher gibt es Regeln, so muss er die sogenannte Strike Zone auch treffen. Allgemein entwickeln sich die interessanten Spielsituationen dadurch, dass der Batter den Ball trifft und die Gegenpartei versucht den Ball zu fangen und ins Spiel zurückbringt. Durch diese Situationen kommt es zu Laufbewegungen (Runs), die gepunktet werden können. Die Komplexität des Spielgeschehens ist auch für den Laien etwas undurchsichtig, da man nur bestimmte englische Fachausdrücke verwendet. Wer sich für das Spiel mit Baseballschläger und Lederhandschuh interessiert, findet vor allem auch über das Internet zahlreiche Informationen zu den Spielregeln. Es gibt auch Bemühungen Baseball mehr Platz in der Berichterstattung des Pay-TV einzuräumen und typische amerikanische Sportart einem breiteren Publikum näher zu bringen.