Niederschlagsmengen

Mit der Angabe von Niederschlagsmengen werden Aussagen hinsichtlich der Menge der gefallenen Niederschläge getroffen. Die Angabe erfolgt in Millimeter pro Quadratmeter und bezieht sich in der Regel auf die Zeitspanne von einer Stunde in einem bestimmten Zeitraum, abhängig davon, ob es sich um eine Vorhersage oder den Bericht zur aktuellen Wettersituation handelt. Völlig unberücksichtigt bleibt bei der Angabe, ob der Niederschlag ablaufen oder auch versickern kann. Dabei entspricht die Niederschlagsmenge von einem Millimeter pro Quadratmeter einer Regenmenge von einem Liter Wasser auf einer Fläche von einem Quadratmeter.

Bereits vor vielen Jahrhunderten erkannte man die Bedeutung des Wissens um zu erwartende Niederschlagsmengen. Die ersten Messungen fanden schon vor einigen Jahrhunderten statt. Im 15. Jahrhundert entwickelte man die ersten Niederschlagsmesser. Noch heute werden Gefäße in Form eines Zylinders bzw. Trichters, die mit einer Skala versehen sind, zur Messung der Niederschlagsmengen genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der preußische Meteorologe J.G. Hellmann einen Niederschlagsmesser, der über eine Auffangfläche von 200qcm verfügt. Dieser Niederschlagsmesser wird heute aus Edelstahl hergestellt und zählt zu den meist genutzten in der Meteorologie.

Niederschlagsmengen und anderer Wetter bestimmende Faktoren werden seit Jahrhunderten gemessen. Die Aufzeichnungen hierzu geben einen Überblick über Veränderungen und lassen Prognosen für die zukünftige Entwicklung zu. Meteorologie ist die Wissenschaft, die sich auch mit diesen Veränderungen befasst. Ergebnis der Auswertung von Wetteraufzeichnungen vergangener Jahrhunderte ist die Aussage, das das Klima sich verändert. Temperaturen spielen verrückt, Tornados und Hurricans richten immer größere Schäden an und zunehmende Niederschlagsmengen verursachen Hochwasser und sorgen mancherorts für Chaos. Daher ist es wichtig, auch die zu erwartenden Niederschlagsmengen möglichst exakt vorher sagen zu können. Vorsichtsmaßnahmen können getroffen und mögliche Schäden können eingeschränkt werden.

Niederschlagsmengen beeinflussen die Bodenbeschaffenheit. Kenntnisse über die durchschnittlichen Niederschlagsmengen und natürlich auch über zu erwartende Spitzenwerte in einer bestimmten Region sind entscheidend hinsichtlich einer angedachten Bebauung. Bauwerke, gleich welcher Art, benötigen einen stabilen Untergrund. Hohe Niederschlagsmengen machen unter Umständen eine spezielle Bauvorbereitung notwendig oder schließen eine Bebauung sogar aus. Werden diese Voraussetzungen nicht oder nur unzureichend berücksichtigt, sind hohe Schäden vorprogrammiert. Es lohnt sich also, gerade auch in regenreichen Gebieten, umfassende Informationen einzuholen.

Eine große wirtschaftliche Bedeutung kommt den Niederschlagsmengen auch in der Landwirtschaft zu. Das Wissen um die zu erwartenden Bodenverhältnisse, die natürlich vom Niederschlag mitbestimmt werden, ist Grundlage für den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten. Getreide, Gemüse, Obst, keine Pflanze, die nicht bestimmte Bedingungen braucht, um bestmöglichen Ertrag zu erzielen. Neben den althergebrachten Bauernregeln baut der moderne Landwirt daher heute selbstverständlich auch auf die verlässlichen Vorhersagen der Meteorologen.

Niederschlagsmengen sind, so uninteressant das Wort im ersten Moment erscheint, eine wichtige Größe in vielen Lebensbereichen. Schifffahrt, Straßenverkehr, Landwirtschaft, Bauwirtschaft, ja selbst der weltweite Flugverkehr sind Bereiche, in denen Niederschlag eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Verlässliche Aussagen sind gefragt.