Kreditumschuldung

Gerade Menschen, die vor einigen Jahren einen Kredit zur Baufinanzierung aufgenommen haben, werden sich zur Zeit ärgern: Die Zinssätze sind so niedrig wie noch nie, das gilt auch für Kredite, die über eine lange Laufzeit vereinbart wurden. Doch was tun, um von den Schulen möglichst schnell wieder herunter zu kommen? Eine Möglichkeit bietet sich dem Kreditnehmer durch die so genannte Kreditumschuldung. Diese wird so definiert, dass ein zweiter Kredit aufgenommen wird, um einen bereits bestehenden Kredit abzulösen. Grund dafür sind fast immer bessere Konditionen anderer Banken. Doch bevor solch eine Kreditumschuldung tatsächlich durchgeführt wird, sollten einige Überlegungen angestellt werden.

Zum einen schließen einige Banken die Kreditumschuldung von Vornherein aus, was vor allem für Förderbanken gilt, die eine Kreditablösung nicht vor der vorgesehenen Frist genehmigen. Das bedeutet, dass die festgelegte Laufzeit des Darlehens wirklich eingehalten werden muss, auch wenn andere Banken bessere Konditionen bieten oder die Zinssätze enorm sinken. Um diesem Problem zu begegnen, kann von Anfang an eine niedrigere Laufzeit des Kredites, beziehungsweise eine kürzere Zinsbindung, vereinbart werden. Damit muss ohnehin nach Ablauf der festgelegten Zeit eine Anschlussfinanzierung vorgenommen werden, die auch bei einer anderen Bank getätigt werden kann, sollte das Angebot der momentan kreditgebenden Bank nicht attraktiv genug sein. Allerdings gilt hierbei zu beachten, dass die Zinsen allgemein nach Ablauf der festgelegten Zeit höher ausfallen können, diese Variante birgt also immer das Risiko, dass letzten Endes doch mehr bezahlt werden muss, als ursprünglich vorgesehen.

Die andere Überlegung, die vor einer Kreditumschuldung getan werden muss, ist die Berechnung der entstehenden Kosten. Nicht selten ist es nämlich so, dass die Kreditumschuldung, obgleich eine andere Bank bessere Konditionen bietet, letzten Endes genauso teuer ist oder sogar noch teurer wird, als der bestehende Kredit. Das liegt daran, dass sich die Banken eine Kreditumschuldung bezahlen lassen. Natürlich haben sie in erster Linie ihren eigenen Profit im Auge, gerade an Baukrediten, die über zehn oder fünfzehn Jahre oder sogar noch länger abgeschlossen werden, verdienen die Banken nicht schlecht. Diesen Gewinn wollen sie sich selbstverständlich nicht entgehen lassen und berechnen bei einer Kreditumschuldung die ihnen entgehenden Zinsen. Diese Berechung schließt die eigentliche Laufzeit des Kredites mit ein und die Zinsen, die die Bank dafür eigentlich erhalten hätte. So kommen schnell einige Tausend Euro “Strafgebühr” zusammen, die der Kreditnehmer zahlen muss. Diese Kosten können den möglichen Gewinn oder besser gesagt, die Kostenersparnis, schnell wieder ausgleichen, so dass am Ende außer Aufwand nichts dabei herauskommt.

Bei der Kreditumschuldung für einen Baukredit gilt es noch etwas zu beachten: Da die Immobilie und/oder das Grundstück in der Regel als Sicherheit gelten, muss der Wechsel der kreditgebenden Bank im Grundbuch vermerkt werden. Das ist aber nur notariell möglich, was wiederum Kosten verursacht. Mehrere Hundert Euro müssen dafür schon eingerechnet werden. Somit erhöht sich insgesamt die Summe der Kosten und Gebühren, die für die Kreditumschuldung zu zahlen sind. Bei kleineren Ratenkrediten kann es aber durchaus sein, dass sie aufgrund ihrer kürzeren Laufzeit bei einer Kreditumschuldung bessere Konditionen bieten und dem Kreditnehmer durch die Umschuldung eine Einsparmöglichkeit eröffnet wird.

Als Fazit kann vermerkt werden, dass sich eine Kreditumschuldung nur nach sehr genauen Überlegungen wirklich lohnen kann. Wer nicht genau nachrechnet, kann schnell in eine Falle tappen und der Gewinner ist am Ende nicht der Kreditnehmer, sondern die Bank, die bis dahin das Darlehen gewährt hat.