Kapuzinerkresse

Die ursprünglich in Peru beheimatete Kapuzinerkresse fand ihren europäischen Ursprung, wie ihr Name schon besagt bei Kapuziner-Mönchen. Dort wurde sie aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehalts hauptsächlich zur Bekämpfung des Skorbuts eingesetzt. Erst in den heutigen Tagen hat sie ihren Weg zurück in unsere Gärten gefunden. Gerne wird sie aufgrund ihrer Wuchsfreudigkeit als Kletterpflanze gezogen. Durch ihre Schnellwüchsigkeit erreicht sie binnen weniger Wochen eine Höhe von 150 bis 300 cm. Auch als kriechender Bodendecker findet sie oftmals Anwendung und kann dort gute Dienste zur Regulierung der Bodentemperatur an heißen Sommertagen tun. Besonders schön anzusehen sind ihre hellgelben bis orange-roten, trichterförmigen zahlreichen Blüten. Diese erscheinen von Mai bis September und bieten ununterbrochenen Blütenzauber. Die fächerförmigen sattgrünen Blätter der Kresse besitzen einen selbst reinigenden Lotuseffekt. Kapuzinerkresse eignet sich für sonnige bis halbschattige Standorte gleichermaßen gut. Der Boden sollte frisch bis feucht, fruchtbar und durchlässig sein. Regelmäßige Dünung begünstigt das Wachstum und fördert die Blühfreude der Pflanze. Der Wasserbedarf ist mittel bis hoch und richtet sich nach dem Standort. Die Kapuzinerkresse ist eine pflegeleichte Sommerblume, die auch für kleine Gärten sowie Balkon und Terrasse und als Ampelpflanze geeignet ist. Ab März kann die Kapuzinerkresse in Töpfen auf dem Fensterbrett oder im Gewächshaus vorkultiviert werden. Bei einer Größe von 3 cm werden die Jungpflanzen vereinzelt, um kräftige Wurzeln auszubilden.

Bei der Kapuzinerkresse handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die jährlich neu ausgesät werden muss da sie die Fröste unserer Breitengrade nicht übersteht. Manchmal findet eine eigenständige Vermehrung durch den Abwurf von Samenkapseln statt.

Neben dem hohen Zierwert der Kapuzinerkresse ist unbedingt erwähnenswert, dass die Blätter, Samenkapseln und Blüten essbar sind. Die grünen Blätter haben ein pfeffriges Aroma und werden zerhackt in Salaten oder als Suppeneinlage verwendet. Die Blüten sind sehr dekorativ und eignen sich hervorragend für die Garnitur eines leichten Sommergerichts. Auch sie sind essbar und verfügen über einen hohen Vitamin C Gehalt. Das Einlegen von Blüten und Blättern in Essig ergibt einen feinwürzigen, schmackhaften Kräuteressig. Gleiches Verfahren kann man bei den Samen anwenden, im Anschluss kann man sie wie Kapern weiterverwenden. Aber auch als Aufguss erfüllt die Kapuzinerkresse durch ihre antibakteriellen Inhaltsstoffe eine wichtige Aufgabe als natürliches Antibiotikum. Anwendung findet diese Art der Zubereitung bei Harnwegsinfekten, Erkrankungen der unteren Atemwege und Akne.

Kapuzinerkresse fungiert auch als biologisches Insektizid. Unter Obstbäumen gepflanzt vertreibt sie Schädlinge, wie Läuse. Verschiedene Gemüsesorten gedeihen besonders gut in Anwesenheit der Kapuzinerkresse, hierzu zählen die Kartoffeln, Rettichsorten, Kohl und Bohnen. Durch die Pflanzenausdünstung der Kapuzinerkresse werden die tierischen Feinde der Gemüsepflanzen ferngehalten.