Krampfadern, auch Varizen genannt, sind geschlängelte und erweiterte Venen. Krampfadern gehören in Deutschland zu der meist verbreiteten Krankheit. Durch die Verbreiterung der Venen und Funktionsstörungen der Venenklappen ist der Rückfluss des Blutes zum Herzen gestört. Frauen sind von der Krankheit stärker betroffen als Männer. Bei etwa zehn Prozent der Patienten ist eine medizinische Behandlung notwendig.
Erbfaktoren, die Erschlaffung des Bindegewebes auf Grund hormoneller Probleme und mangelnde Bewegung begünstigen die Krankheit. Man unterscheidet zwischen primärer Varikose und sekundärer Varikose. Bei der primären Varikose sind die Ursachen meist unbekannt. Die primäre Varikose ist die mit Abstand häufigste Form der Krampfaderbildung. Staut sich das Blut, das zum Herzen führt, in den Venen, so kommt es zu einer Überdehnung der Venen. Die Venenklappen, die verhindern, dass das Blut zurückfließt, werden beschädigt und können ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden. Gleichzeitig kommt es durch den Blutstau zu einem Umbau der Venenwand, was zur Krampfaderbildung führt.
Erste Symptome sind Spannungs- und Müdigkeitsgefühle in den Beinen. Durch den Blutstau kommt es vermehrt zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Beinen. Ständige Wasseransammlungen (Ödeme) können die Folge sein. Bei schweren Formen kommt es zu den so genannten offenen Beinen.
Der Arzt hat mehrere Möglichkeiten, die Funktionsfähigkeit der Venen zu testen. Anhand der Dopplersonographie kann die Durchlässigkeit des Blutes in den Venen und die Venenklappenfunktion überprüft werden.
Im Vordergrund steht die Behandlung mit Stützstrümpfen, die einer Thrombose vorbeugen soll. Kleine Krampfadern, so genannte Besenreiser, können verödet werden. Medikamente, die die Wasseransammlungen bekämpfen und die Venengefäße schützen, gibt es auch auf pflanzlicher Basis. Bei schweren Krankheitserscheinungen kann die Vene vom Knöchel bis zur Leiste entfernt werden, man nennt dies Varizen-Stripping.
Bewegung und Sport beugen der Krampfaderbildung vor. Extreme Hitze, auch Sauna, kann die Krankheit begünstigen und sollte vermieden werden. Medikamente zur Vorbeugung sind umstritten.
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