Bulimie - Ess-Brech-Sucht

Definition

Bulimie oder Ess-Brech-Sucht tritt vor allem bei Frauen zwischen 20-30 Jahren auf. In den letzten Jahren sind auch vermehrt junge Männer von der Krankheit betroffen, die wie Alkohol- und Drogenmissbrauch, einer medizinischen Behandlung bedürfen. Heißhunger- und Hungerphasen wechseln sich dabei ab. Meist wird die aufgenommene Nahrung künstlich wieder erbrochen, um das Gewicht zu halten. Eine permanente Auseinandersetzung mit dem Grundthema Essen, ist bezeichnend für das Krankheitsbild. Meist wird die Krankheit aus Schamgefühl vor Verwandten und Freunden geheim gehalten.

Ursache

Wie bei anderen Essstörungen auch, nehmen die Wissenschaftler an, dass viele unterschiedliche Faktoren zusammen wirken. Biologische nund soziokulturelle Faktoren (Schönheitsideal) können genauso Ursachen sein wie traumatische Ereignisse, Eltern-/Kindbeziehungskonflikte, Identitäts- und Persönlichkeitsstörungen, Selbstwertdefizite und angeeignete familiäre Verhaltensmuster.

Symptome

Essattacken, die bis 20-mal am Tag auftreten können; künstliches Erbrechen (Finger, Zahnbürste etc.); extreme Gewichtskontrolle; permanentes Auseinandersetzen mit dem Themenkomplex Essen; extreme Sportaktivitäten; Medikamentenmissbrauch; teilweise Untergewicht (selten); Depressionen und Persönlichkeitsstörungen können zu den typischen Symptomen gezählt werden.

Diagnose

Eine Diagnose bedarf eines ausführlichen Patienten-/Arztgespräches. Grundlage ist eine Vertrauensbasis zwischen Patient und Arzt. Je nach Grad der Erkrankung können zahlreiche Tests, u.a. des Blutes, Rückschlüsse über die unterschiedlichen Krankheitsbilder geben, die sich durch die Bulimie ergeben.

Therapie

Wie bei anderen Essstörungen gibt es zahlreiche psychotherapeutische Behandlungsangebote, die sehr individuell angepasst werden müssen. Einige Therapieformen sind zum Beispiel die psychoanalytische Behandlung, die unbewusste Konflikte ans Tageslicht bringen soll; die systemisch-familientherapeutische Behandlung, die vor allem Konflikte innerhalb der Familie fokussiert sowie die kognitiv-verhaltenstherapeutische Therapie, die u.a. das Essverhalten und Körperwahrnehmung fördern. Therapien gegen die Magersucht sollten in einer Fachklinik langfristig durchgeführt werden, auch um Rückfälle zu vermeiden. Selbsthilfegruppen können nach einer erfolgreichen Therapie eine zusätzliche Stütze sein.

Prävention

Bulimie-Erkrankte ziehen sich - wie andere Menschen mit krankhaften Essstörungen, z.B. Magersüchtige - sehr oft zurück und sind nur schwer ohne ärztliche Hilfe von ihrem Tun abzubringen. Gerade der Familie kommt deshalb eine zentrale und verantwortungsvolle Rolle zu. Für die Heilung der Krankheit ist eine geeignete Therapie unumgänglich.

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