Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse treten häufig beim Sport auf und haben den gleichen Verletzungsmechanismus. Unterschieden wird im Ausmaß der Muskelverletzung. Durch Überdehnung des Muskels kommt es zur Muskelzerrung. Es können je nach Krafteinwirkung einzelne Fasern reißen oder komplette Muskeln durchtrennt werden. In Sportarten, in denen so genannte “Stop and Go Effekte” auftreten, sind die Verletzungen häufiger (Tennis, Squash, Fußball).
Selbstüberschätzung in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit und mangelnde Vorbereitung begünstigen die Muskelverletzungen. Auch eine unzureichende Vorbereitung und ein unsolider Lebenswandel fördern Sportverletzungen.
Leichte Muskelzerrungen können krampfartige Schmerzen bei bestimmten Bewegungen auslösen, die mit Druckschmerzen verbunden sind. In schweren Fällen ist oft eine Muskeldelle zu ertasten, die mit starken Schmerzen, Schwellungen und Blutergüssen verbunden ist. Beim Muskelabriss kommt es zu einem stechenden Schmerz, und der Muskel zieht sich zusammen. Auch hier ist eine Verdickung zu erkennen.
Durch Bewegungs- und Funktionstests kann der Arzt in der Regel eine erste Diagnose stellen. Ultraschalluntersuchungen können den Befund untermauern und ergänzen.
Bei der akuten Behandlung sollte die Muskelverletzung mit Eispackungen oder kalten Umschlägen gekühlt werden. Das Eis sollte aber nicht direkt auf die Haut gebracht werden, da sonst Erfrierungen die Folge sein können. Die Stelle sollte hoch gelagert werden, um den Blutfluss in die geschädigte Stelle zu verringern. In schweren Fällen des Muskelrisses ist eine Operation vonnöten, bei der die gerissenen Muskelfasern genäht werden und der Bluterguss entfernt wird. Rund einen Monat muss eine Ruhigstellung erfolgen.
Bereiten Sie sich körperlich und mental auf die sportliche Belastung vor und wärmen Sie die Muskulatur ausreichend auf. Im Zweifelsfall sollten Sie eher ihre sportlichen Ziele nach unten korrigieren, als sich durch Überschätzung eine Muskelverletzung zuzuziehen, die immer ausreichend Zeit zur Regeneration braucht.
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