Unter dem Begriff Adnexitis werden Entzündungen des Anhanggebildes verstanden. Adnexe oder das Anhanggebilde umschreibt medizinisch meist die Eierstöcke und Eileiter. Unter männlichen Adnexe bezeichnet man Samenleiter und -bläschen, Prostatadrüse und Nebenhoden. Es gibt unterschiedliche Begriffe für Entzündungen der Organe des kleinen Beckens, die unter der Überbegrifflichkeit “Pelvic inflammatory disease” (PID) fallen. Davon können die Eileiter, Eierstöcke oder Gebärmutter betroffen sein.
Ursachen, die Adnexitis begünstigen, sind u.a. ungeschützte sexuelle Aktivitäten, häufig mit unterschiedlichen Partnern sowie Infektionen mit bestimmten Bakterien. Es gibt unterschiedliche Infektionswege. Am häufigsten sind von der Scheide aufsteigende Infektionen, so genannte aszendierende Infektionen, bei denen Keime über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter und Eierstöcke gelangen. Begünstigt werden die Infektionen durch bestimmte Faktoren in der Menstruation (Regel, Periode) oder durch entzündliche Komplikationen, zum Beispiel bei Operationen oder durch Spiralen. Besonders häufig entstehen die Infektionen bei der Geburt und während der Wochenbettzeit (Puerperium), d.h. in den ersten 5-7 Wochen nach der Geburt. Bei absteigenden Infektionen (deszendierende Infektionen) kommt es zur Infektion der Geschlechtsteile durch Übertritt anderer Organentzündungen. Die Bakterien können sich über die Blut- und Lymphwege im Körper ausbreiten, so kann sich zum Beispiel eine Blinddarmentzündung auf Eileiter und Eierstöcke ausbreiten.
Zu den häufigsten Symptomen der Infektion gehören: Schmerzen im unteren Bauchbereich, veränderte Blutungen (Schmierblutungen), Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Fieber mit Rückenschmerzen sowie in schweren Fällen Übelkeit und Erbrechen.
Je nach erhobener Anamnese (Krankheitsgeschichte) gibt es unterschiedliche klinische und gynäkologische Untersuchungsmethoden, u.a. mit Abstrichen zum Keimnachweis. Blutuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen gehören ebenso zur Diagnostik. Weitere Untersuchungen, die auf die Grunderkrankung ausgerichtet sind, können je nach Befund durchgeführt werden.
Akute und in der Regel unkomplizierte Adnexitiden werden mit speziellen Antibiotika behandelt. Schlägt die Therapie nicht in der gewünschten Form an, so werden Breitband-Antibiotika verabreicht. In schweren Fällen muss die Behandlung im Krankenhaus durchgeführt werden, um schwere Komplikationen (Einfluss auf Fruchtbarkeit) zu vermeiden.
Vermeiden Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr und suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn die beschriebenen Symptome auftreten, um schwere Komplikationen frühzeitig zu verhindern.
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