Kretinismus ist eine angeborene Kinderkrankheit, die ihren Ursprung in Schilddrüsenstörungen hat. Die Schilddrüse produziert zu wenig des für die Stoffwechselprozesse wichtigen Hormons Thyroxin. Dies führt dazu, dass sich die Stoffwechselprozesse verlangsamen und es zu Entwicklungsdefiziten kommt. Unter anderem sind das Zentrale Nervensystem und andere Organe betroffen. Auch Skelettmissbildungen werden durch Kretinismus ausgelöst. In vielen Fällen geht die Erkrankung mit geistigen und körperlichen Schwerbehinderungen einher.
In der Schwangerschaft löst die Schilddrüsenunterfunktion der Mutter die Kinderkrankheit aus. Ursächlich können auch erbliche Schädigungen sein, die auf Grund von Enzymausfällen bestimmte Stoffwechselkettenstörungen hin zur Thyroxin-Bildung negativ beeinflussen.
Typische Symptome sind meist Schädigungen des Zentralen Nervensystems, Hörschädigungen bis hin zur Taubheit, Rachen- und Hautstörungen und Missbildungen des Skeletts.
Der Arzt kann anhand von Blutuntersuchungen die Hormone, die für die Schilddrüsenstimulation verantwortlich sind, bestimmen. Alle Säuglinge werden heute auf Schilddrüsenfunktionsstörungen bzw. auf den Haushalt des schilddrüsenstimulierenden Hormons untersucht.
In der Schwangerschaft kann der Arzt eine Ersatzbehandlung mit dem Hormon Thyroxin einleiten, die aber die aufgetretenen Schädigungen nicht beheben kann.
Das Spurenelement Jod ist zum Aufbau des Schilddrüsenhomons maßgebend. Jod wird über das Trinkwasser oder die Nahrung aufgenommen. Zur Prophylaxe können jodierte Nahrungsmittel, Jodsalz oder Jodtabletten den Mangelzustand beheben.
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