Regulationsstörungen bei Kindern - Störungen der Affektregulation und der Kommunikation

Definition

Die Kommunikation und das Verständnis zwischen Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Eltern ist gerade in dieser Entwicklungsphase oft belastend für beide Seiten, zudem ist es eine wichtige Zeit in der psychischen Entwicklung des Kindes. Werden die kommunikativen Signale der Seiten falsch gedeutet, so können seelische Belastungen und Verhaltensstörungen bei Babys und Kindern auftreten, aber auch körperliche Krankheiten und Beschwerden hervorrufen. Bei den betroffenen Kindern kommt es oft zu einer Störung der Affektregulation, die sich durch Schlaf-, Ess- oder Kommunikationsstörungen oder auch starker Erregbarkeit, Unruhe sowie Schreistörungen äußern können. Die Kinder können die Affekte nicht richtig verarbeiten und werden in ihrer natürlichen sozialen Entwicklung behindert. Es kommt oft zu einem belastenden Teufelskreis, der Affekthandlungen auf beiden Seiten auslöst und von Seiten der überlasteten Eltern in einigen Fällen in Kindesmisshandlung enden kann. In solchen Fällen ist eine ambulante oder stationäre psychische Behandlung notwendig.

Ursache

Genereller Ansatzpunkt der Regulationsstörungen sind frühkindliche und elterliche Kommunikationsdefizite. Die Eltern/Kind-Kommunikation sollte gerade in diesem Entwicklungsabschnitt des Kleinkindes eine beruhigende und strukturierende Wirkung haben. Ist auf Grund der gestörten Kommunikation, bzw. der Deutung der gegenseitigen Signale, keine Rückkoppelung in Bezug auf die kindlichen Bedürfnisse und Wünsche möglich, kommt es zu Störungen im Befinden des Kindes. Affektdurchbrüche sind die Folge. Kann das Kind nicht mit diesen Affekten umgehen, spricht man von den so genannten Regulationsstörungen. Werden die Regulationsstörungen nicht behandelt, können schwere Beziehungs- und Bindungsstörungen auftreten.

Symptome

Die Regulationsstörungen äußern sich in einer permanenten Unruhe des Kindes, die ganz individuelle Facetten hat. Oft sind Regulationsstörungen verbunden mit chronischer Unruhe, unstillbarem Schreien, einem gestörten Wach/Schlafrhythmus, gestörter Interaktion beim Essen, trotzigem Verhalten und Bindungsstörungen. Vor allem bei Kleinkindern führt das teilweise stundenlange Schreien am Tag zur zunehmenden Isolation des Kindes. Eltern, Familie und Verwandte meiden den Kontakt mit dem Kind. Die Eltern, die meist alles versucht haben, reagieren genervt und äußerst gereizt auf die gestörte Affektregulation des Kindes. Symptomatisch leiden die Eltern unter chronischen Erschöpfungszuständen, Depressionen und aggressiven Impulsen gegen das Kind.

Diagnose

Die Ursachen für die Regulationsstörungen können nicht nur in der mangelnden Kommunikation bzw. Verhaltensweisen in der Kind-/Elternbeziehung liegen, vielmehr können zum Beispiel organische Erkrankungen des Kindes zu bestimmten Verhaltensweisen führen. In der Regel sollte bei den beschriebenen Symptomen der Kinderarzt aufgesucht werden und ein ausführliches Gespräch über die Situation und die auftretenden Störungen im Verhalten des Kindes besprochen werden. In der Regel werden weiterführende Verhaltenstherapien beim Facharzt durchgeführt.

Therapie

Zur Therapie gehört ein ausführliches Gespräch über die allgemeine und individuelle Situation. Es gibt Mutter-Kindtherapien, spezielle Familientherapien, psychodynamische Therapien oder auch Kriseninterventionskurse. Auch Videoanalysen können durchgeführt werden. Grundlage ist immer, das gegenseitige Verständnis zu fördern und Empfindungen und Problemen Raum zu lassen. Sinnvolle Verhaltensänderungen sollen positiv auf die Beziehungen wirken. Sind die fortgeschrittenen Belastungen für beide Seiten zu groß und führen im alltäglichen Leben zu andauernden Konflikten, kann es sinnvoll erscheinen, eine stationäre Therapie zu machen. Erfahrungsgemäß schafft dies für die Eltern eine Entlastung bei den Betreuungsaufgaben und führt zu einer allgemeinen körperlichen und seelischen Beruhigung. Für die Kinder schafft der stationäre Aufenthalt eine neue alltägliche Struktur mit neuen Reizen, die oft dazu führt, dass die Kinder in ihrem Verhalten unauffälliger werden. Hier steht auch der professionelle Umgang und die Wahrnehmung der kindlichen Interessen im Vordergrund.

Prävention

Es gibt zahlreiche Therapieangebote, die ambulant oder auch stationär von Fachärzten angeboten werden und oft sehr gute Therapieerfolge bringen. Grundlage ist immer die elterliche Einsicht. Es gibt bestimmte Kriterien, die selbstkritisch reflektiert werden sollten, vor allem der subjektive Eindruck, dass aggressive Gedanken und Äußerungen sich gegen das Kind wenden. Spätestens dann ist eine professionelle Therapie durchzuführen.

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