Geräuschüberempfindlich - Hyperakusis

Definition

Die moderne Gesellschaft wird nicht nur schneller, sondern auch immer lauter. Viele Menschen leiden körperlich und seelisch unter den Lärmbelastungen, die alltäglich auftreten. Lärm- und Geräuschempfindlichkeiten können auf Grund der ganzen Lautstärke auftreten oder sich gegen einzelne Geräusche richten. Vor allem Kinder leiden zunehmend, teilweise unbewußt, unter den erheblich gestiegenen Lärmpegeln im Klassenzimmer.

Ursache

Es gibt viele individuelle Ursachen, die zur Geräuschüberempfindlichkeiten führen. Nervöse und leicht erregbare Empfindlichkeiten der Hörnerven prägen das Krankheitsbild. Vor allem bei Tinnitus-Erkrankungen tritt die Geräuschüberempfindlichkeit oft auf.

Symptome

Die meisten Betroffenen leiden so unter den Empfindlichkeiten der Geräusche oder des Lärms, dass sie individuelle “Lärmschutzmaßnahmen” ergreifen. Ohrstöpsel werden oft gegen die Geräuschempfindlichkeit und den Lärm eingesetzt, was es sich auf den weiteren Verlauf der symptomatischen Erkrankungen oft negativ auswirkt. Oft sind es “normale” Geräusche, die zu körperlichen und seelischen Belastungen der Betroffenen führen, die sich zunehmend isolieren, was zu zahlreichen psychosozialen Problemen führen kann. Mit den Geräuschüberempfindlichkeiten gehen oft Kommunikationsprobleme oder spezifische Verhaltensstörungen einher.

Diagnose

Im Mittelpunkt steht ein ausführliches Patienten/Arztgespräch zur Krankheitsgeschichte und den Beschwerden. Eine ausführliche Untersuchung auf mögliche organische Schädigungen, die symptomatisch die Beschwerden auslösen können müssen diagnostiziert werden. Messungen zur Lautheitstoleranzschwelle können ebenso durchgeführt werden, wie Schwellenwertmessungen in Bezug auf die Unbehaglichkeit gegen Töne oder Lärm. Es gibt so genannte Selbstbeurteilungsfragebögen zur Geräuschempfindlichkeitsanalyse (GÜF). Nach diesen Erhebungen können Schweregradeinteilungen vorgenommen werden.

Therapie

Im Mittelpunkt des therapeutischen Ansatzes steht der Desensibilisierungsprozess. Hierbei können die Betroffenen lernen mit unbehaglich empfundenen Geräuschen im Alltag normal umzugehen. Mit speziellen Höhrwahrnehmungstrainings können Verbesserungen, in Bezug auf die Erregbarkeit und Sensibilität gegen Geräusche einreicht werden. So genannte Geräuschgeneratoren (Noisern) können in den Heilungsprozess eingebunden werden. Geräuschgeneratoren können geben ein gesundes Rauschen ab, dieses wird auch “Rosa-Rauschen” genannt. Diese technische Begleitung der Therapie findet durch HNO-Ärzte und Hörakustiker statt. Die Geräte sind auch Bestandteil der so genannten “Tinnitus-Retraining-Therapie”. Der Desensibilisierungsprozess bei Geräuschüberempfindlichkeiten kann sich über einen längeren Zeitraum ziehen.

Prävention

Geräuschüberempfindlichkeit gehen oft einher mit körperlichen und seelischen Leiden und zunehmender sozialer Isolation und individuell eingeleiteten Schutzmechanismen, die oft contraproduktiv wirken. Treten die Geräusch- und Lärmempfindlichkeiten auf, sollte dieses mit dem Arzt besprochen werden und die Therapie besser früher als später eingeleitet werden.

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