Rittersporn

Der Rittersporn (Delphinium) zählt zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Den Namen lieferte die ungewöhnliche Blütenform, die an einen Sporn erinnert. Unter der Bezeichnung “Gartenrittersporn” wird eine große Zahl verschiedener Zucht- und Wildformen angeboten. Darunter findet der Gartenfreund einjährige und mehrjährige Arten, die sich alle sehr gut ins Staudenbeet einbinden lassen. Die Hauptblüte findet im Sommer statt. Mit einem Rückschnitt nach der Blüte kann die Pflanze zu einem neuen Austreiben angeregt werden. Sie blüht dann noch einmal bis in den Oktober hinein.

Mit einer Höhe von 80 bis 120 cm dominieren die weiß, blau oder violett blühenden Stauden die übrige Anpflanzung. In traditionellen Bauerngärten steht der Rittersporn in Gesellschaft mit weißen Madonnenlilien und gelben Rosen. Auch Ziergräser sind ein attraktiver Partner des Rittersporns. Besonders reizvoll ist eine Kombination aus mehreren Farbschattierungen. Weiße Blüten bringen die Violett- und Blautöne zum Strahlen. Bestens geeignet sind auch viele Sommerblumen wie Margeriten und Sonnenhut. Man kann die verschiedenen Zuchtformen, gestaffelt nach der Wuchshöhe, ins Beet integrieren. Zu den bekanntesten Gruppen gehören die Pacific-, die Elatum- und die Belladonnagruppe. Seit Mitte des 19.Jahrhunderts bemühen sich engagierte Züchter, das Formenspektrum zu erweitern. Frankreich und England waren führend, doch amerikanischen Pflanzenzüchtern ist es zu verdanken, dass dem Gartenfreund heute Sorten mit roten und gefüllten Blüten zur Wahl stehen. Diese bis 2 m hohen Pacific-Hybriden können unter Regen und Wind leiden und sollten abgestützt werden.Die Belladonnagruppe gehört zu den älteren Zuchtformen. Ihre Blüten sitzen an reichlich verzweigte Blütenrispen und blühen von Juni bis in den Herbst hinein. Die Blüten der Belladonna-Rittersporne sind ungefüllt und erinnern an die Ursprungsformen.

Die Wildformen des Gartenrittersporns stammen aus den gemäßigten Klimazonen. Die Gartenpflanze liebt einen sonnigen Standort mit lockerem, humosem Boden. Ein windgeschützter Standort oder der Schutz durch die übrige Bepflanzung verhindert, dass die hohen Stauden abbrechen könnten. Die besten Pflanzzeiten sind der Spätherbst nach der Blüte oder das zeitige Frühjahr. Man rechnet einen Quadratmeter pro Pflanze. Die Wurzelstöcke älterer Pflanzen können im Frühjahr geteilt und neu ausgepflanzt werden. Jedes Stück sollte ein bis zwei Triebe haben. Manche Sorten, wie zum Beispiel die Pacific-Hybriden, lassen sich gut durch Aussaat vermehren.

Besonders die großblumigen Hybriden brauchen eine jährliche Düngergaben. Im Herbst wird gedüngt, am besten mit Kompost. Man sollte darauf achten, beim Unkrautjäten die Wurzeln nicht zu verletzten. Zur weiteren Pflege gehört der Rückschnitt nach der ersten Blüte im Juni oder Juli. Die Staude wird auf eine Handbreit über dem Boden gekürzt und treibt bis zum Herbst eine zweite Blüte aus. Auch danach wird die Pflanze zurückgeschnitten, aber zum Winter nicht abgedeckt. Sonst könnten die Blätter faulen.

Die nahrhaften Blütenstauden bilden einen großen Anziehungspunkt für Hummeln und Bienen, was sie für naturnahe Gärten besonders interessant macht. Schnecken mögen die frischen Blätter und sollten abgesammelt werden. Auch Mehltau kann zum Problem werden, wenn die Pflanze zu feucht steht. Es gibt allerdings Züchtungen, die gegen Mehltau resitent sind. Die hohen Blütenstände des Rittersporns sind sehr gut für den Schnitt geeignet und in Bodenvasen besonders prächtig. Zu beachten ist, dass die Samen giftig sind und nicht in Kinderhände gehören.