Schneeglöckchen

Schon kurz nach der Schmelze es Schnees zeigen die ersten Schneeglöckchen ihre weißen Köpfchen und zeigen so den beginnenden Frühling. Die Zeit der Blüte und die Form der Blüten sind für den Namen des Schneeglöckchens verantwortlich. Die Pflanzen überstehen auch leichte Fröste und können selbst unter eventuell noch einmal fallendem Schnee überleben. Die Überlebensstrategie der Schneeglöckchen ist, dass sie ihre Blüten einfach wieder schließen. Kommt der Winter noch einmal sehr kraftvoll zurück, legen sie ihre Stängel auf den Boden und harren so aus, bis der nächste Frühlingseinbruch da ist.

Ein Schneeglöckchen ist leicht erkennbar. Die Blüten sind milchweiß und erscheinen im späten Winter, beziehungsweise im zeitigen Frühling, etwa in der Zeit von Februar bis März. Die Pflanzen sind rund zehn Zentimeter hoch, also eher klein. Die Pflanze ist aber recht breit. An der Spitze besitzt sie einen grünen Fleck in Form eines umgedrehten V, es gibt insgesamt zwei Blätter, die recht schmal sind, sie sind nur etwa vier Millimeter breit. Die Blätter verlaufen linear und weisen eine blau-grüne Färbung auf. Sie sind leicht nach außen gebogen.

Schneeglöckchen gibt es in mehreren Sorten, diese sind zum Teil gefüllt, sie sind grün oder auch gelb gekennzeichnet. Die Blüten sind, wie schon gesagt, bei allen Sorten hellweiß. Die in Deutschland heimischen Schneeglöckchen besitzen die typischen weißen Blütenglöckchen. Sehr große Exemplare werden sogar bis zu fünfzehn Zentimeter hoch. Die verschiedenen Arten unterscheiden sich zum Beispiel in ihrer Größe und in der Zeit der Blüte. Einige blühen früher, sie sind schon beinahe als winterhart zu bezeichnen, andere warten mit der Blüte wirklich so lange, bis kein Schnee mehr fällt. Die Sorte Hortensis ist sehr wüchsig, die Sorte Pagoda weist zwei aufgeschlagene Blütenblätter auf. Viele Menschen bevorzugen die Sorte S. Arnott, die besonders große Blüten hervorbringt. Scharlokij ist bekannt für die beiden großen, stark ausgebreiteten Hochblätter.

Schneeglöckchen sind sehr genügsam, sie bevorzugen jedoch einige Dinge, was Standort und Pflege angeht. Am besten gedeihen sie an einem halbschattigen Ort, wie er meist unter Gehölzen und Sträuchern zu finden ist. Der Boden sollte locker, aber reich an Humus sein. Ist er dazu noch neutral oder leicht alkalisch, so sind die Schneeglöckchen schon zufrieden. Im Sommer sollte der Boden eher zu trocken als zu feucht sein, damit auch im nächsten Jahr wieder eine reiche Blüte entsteht. Der Standort sollte zudem winterfeucht sein. Wer Schneeglöckchen selbst pflanzen möchte, der sollte dies in den Monaten September oder Oktober tun. Die Zwiebeln des Schneeglöckchens werden nun zwischen sechs und zehn Zentimeter tief in den Boden gesteckt. Die Abstände zwischen den Zwiebeln sollten zehn bis fünfzehn Zentimeter betragen, um den Pflanzen später ausreichend Platz für ihre Entwicklung zu geben. Neben dem Stecken der Zwiebeln ist es auch möglich, bereits vorhandene Schneeglöckchen zu vermehren. Dafür wird die Zeit direkt nach der Blüte genutzt. Dann können die Pflanzen leicht geteilt werden. Wer Zwiebeln ausgräbt, sollte diese übrigens an einem gut geschützten Platz lagern oder sie sofort wieder in den Boden bringen, da sie rasch austrocknen und dann wertlos sind.

Schneeglöckchen sind zwar sehr hübsche kleine Pflanzen, jedoch sind sie giftig. Sie enthalten verschiedene Alkaloide, die giftig sind. Unter anderem enthalten sie Galanthamin, das Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche oder Benommenheit und Schwindelgefühle auslöst. Wurden sehr viele Gifte aufgenommen, kann es sogar zu Lähmungserscheinungen kommen. Doch nicht nur für Menschen ist das Schneeglöckchen giftig, auch Tiefe reagieren mit Erbrechen, starkem Speichelfluss und Durchfall auf die Aufnahme der Pflanzen. Besonders Katzen und Hunde, aber auch Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sind gefährdet. Wenn auch wenig bekannt, so wird das Schneeglöckchen doch in der Kräuterheilkunde in Homöopathie verwendet. Ihm werden verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben. So werden die Schneeglöckchen zum Beispiel bei der Behandlung von Herzleiden eingesetzt. Aufgrund der enthaltenen Gifte sollten Laien aber auf Experimente mit der Pflanze verzichten. Auf jeden Fall sind Schneeglöckchen als erste Frühblüher wunderschöne Boten des nahenden Frühlings und sie sollten auf keiner Blumenwiese im Garten fehlen.