Es gibt viele Gründe, warum man einen Rechtsanwalt aufsuchen muss, zum Beispiel bei Mietfragen, Nachbarschaftsstreit, bei Versicherungsproblemen, bei einem zu erwartenden Strafmaß oder bei Scheidungen. Sicherlich gehört nicht jede Streitsituation vor einen Richter, und oft reicht es schon, wenn die betroffene Person sich wenige Minuten lang mit einer Anwältin oder einem Anwalt beraten kann, um herauszufinden, ob es sich um eine Rechtsfrage oder ein ausschließlich persönliches Problem handelt. Eine Anwaltshotline hilft auch dann weiter, wenn man Fragen zu simplen Abläufen wie beispielsweise Fristen hat. In solchen Situationen ist die Anwaltshotline die einfachste, schnellste und günstigste Methode, um ohne Verzögerung und zu jeder Tageszeit an guten Rat zu kommen. Die Anwaltshotline ist eine immer beliebtere Variante, um ohne Wartezeiten eine Fachmeinung zu einem rechtlichen Problem zu erhalten.
Oft ist der Schritt zum Anwalt oder zum Gericht eher unangenehm, insbesondere, wenn man auf der Anklagebank sitzt. Bei einer Anwaltshotline benötigt man keinen Termin, und auch die Anonymität bleibt gewahrt, da bei der Anwaltshotline keine Verträge unterzeichnet werden können oder müssen. Hier bekommt man einen ersten Eindruck, um welche Strafbestände es sich handeln könnte, und wie die beste Vorgehensweise ist.
Anwaltshotlines finden sich überall in Deutschland, auch Verbände wie beispielsweise Mietervereine bieten eigene Anwaltshotlines an. Insofern Sie selber einschätzen können, um welches Rechtgebiet es sich handelt, sollten Sie einen Fachanwalt kontaktieren, um eine möglichst genaue Antwort auf Ihre Frage zu bekommen. So können Unsicherheiten geklärt und letztendlich bares Geld gespart werden, wenn eine Klage nur wenig Aussicht für den Kläger hätte. Auch Rechtsversicherung bieten Anwalthotlines an, damit schon beim ersten Kontakt festgestellt werden kann, ob es sich um eine legitime Forderung handelt.
Die Anwaltshotline eignet sich insbesondere bei einfachen und standardisierten Problemen, denn die Anwaltshotline hat selbstverständlich ihre Grenzen. Die Auskunft bei einer Anwaltshotline ist zwar qualifiziert, jedoch letztendlich unverbindlich. Der Anwalt einer Anwaltshotline kann mehrere hundert Kilometer entfernt sein, so dass es nahezu ausgeschlossen ist, dass dieser Anwalt die Vertretung vor Gericht übernimmt.
Ein Telefongespräch kann immer nur einen ersten Eindruck vermitteln. Eine Situation kann so kompliziert sein, so dass eine umfassende Aussage nicht getroffen werden kann, insbesondere, wenn Dokumente eingesehen werden müssten oder ein persönliches Gespräch geführt werden müsste. In diesem Fall wäre das teure Telefongespräch dann eher eine Verschwendung Ihres Geldes. Daher lohnt es sich grundsätzlich, im Zweifel eine weitere Anwaltshotline anzurufen oder gleich einen Termin bei einem Anwalt vor Ort zu vereinbaren, da die Anwaltshotline vor allem eine erste Einschätzung gibt, nicht aber in die Tiefe geht. Eine Anwaltshotline kann letztendlich einen persönlichen Anwalt nicht ersetzen, insbesondere bei größeren Angelegenheiten.
Die Abrechnung der Anwaltshotline funktioniert über die Telefonrechnung zu einem festgelegten Minutenpreis. Daher sollte man sich schon vor dem Anruf Gedanken machen, wie man die Situation am Schnellsten und Einfachsten schildert, weil das Gespräch auch schnell teuer werden kann. Dann jedoch kann die Anwaltshotline den nötigen Rückhalt geben, wenn es sich tatsächlich um eine Situation handelt, bei der ein Gericht eingeschaltet werden sollte. In diesem Fall ist das Gespräch mit einem Anwalt bei einer Anwaltshotline als Investition zu betrachten. Eine Rückerstattung der Telefonkosten von Rechtsschutzversicherungen gibt es grundsätzlich nicht.