Thermotransferdruck

Unter den vielen verschiedenen Druckverfahren gehört der Thermotransferdruck zu denen, die die besten Ergebnisse liefern. Bei diesem Verfahren wird das zu bedruckende Papier nicht direkt bedruckt (wie bei einem Tintenstrahldrucker), über dem Papier liegt stattdessen eine spezielle Farbfolie. Beide zusammen werden unter einem Thermodruckkopf hindurchgeführt. Dieser besitzt eine Vielzahl von Heizelementen, die das Druckbild exakt übertragen können. Wird eins der Heizelemente angesteuert, schmilzt in der Folie eine Farbschicht, die dann auf das Papier übertragen wird. Durch die glatte Oberfläche gibt es einen perfekten Farbaufdruck und die Druckqualität ist außerordentlich hoch. Man kann dieses Druckverfahren an einem höheren Oberflächenglanz im Vergleich zu anderen Drucken erkennen.

Theoretisch muss das zu bedruckende Objekt kein Papier sein, es gibt spezielle Folien, die bei niedrigeren oder höheren Temperaturen arbeiten können und so lassen sich eine Vielzahl von Gegenständen mit diesem Druckverfahren bedrucken. Problematisch ist dabei allerdings, dass bei jedem Druck die Folie gewechselt werden muss, außerdem bleiben auf dieser die Druckausgaben dauerhaft sichtbar. Insofern ist der Thermotransferdruck für alle sicherheitskritischen Ausdrucke absolut nicht geeignet und wird daher auch kaum in diesen Bereichen eingesetzt. Zu den sicherheitskritischen Bereichen gehören zum Beispiel Banken, Behörden oder Finanzdienstleister, die oftmals sensible Daten ausdrucken. Das Thermodruckverfahren erzeugt ein sehr langlebiges Druckergebnis und daher wird es vor allem zu Barcodeerstellung und zur Seriennummernbeschriftung bei langlebigen Teilen eingesetzt.

Die Druckergebnisse bei diesem Verfahren sind wirklich außerordentlich gut, der Druck erfolgt rein digital und mit sehr hoher Auflösung, wenn dies notwendig sein sollte. Dadurch, dass nur wenige mechanische Teile am Produktionsprozess beteiligt sind, wird auch die Fehlerquote auf einem niedrigen Niveau gehalten. Farbdruck ist mit dem Thermotransferdruck ebenfalls ohne Probleme möglich, dafür gibt es dann spezielle Farbfolien. Bei hoher Druckqualität ist ein Thermotransferdruck allerdings nicht besonders günstig, immerhin lässt sich jede Folie nur ein einziges Mal verwenden, außerdem besteht die theoretische Möglichkeit, dass sich durch mechanischen Einfluss Teile des Aufdrucks vom zu bedruckenden Gegenstand lösen.

In der Werbeartikelindustrie spielt dieses Druckverfahren eine eher untergeordnete Rolle, da sich die Kosten für einen Druck im Verhältnis schlicht und einfach nicht lohnen. Es gibt allerdings auch hier ein Transferverfahren, bei diesem wird allerdings das Motiv auf eine Folie gedruckt, die dann unter Hitzeeinwirkung auf das zu bedruckende Objekt gepresst wird. Der Thermotransferdruck wird hauptsächlich für Produkte mit einer langen Haltbarkeit verwendet, beispielsweise Aufdrücke auf Schaltschränken, die für die entsprechende Kennzeichnung sorgen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist der Barcodedruck. Bei diesem sollte man allerdings stark darauf achten, die Barcodes längs zur Druckrichtung anzuordnen, weil es durch das Aufheizen und Abkühlen der Elemente zur einer leichten Unschärfe des Drucks in Druckrichtung kommt. Inzwischen wird das Thermotransferdruckverfahren auch im Bereich der Fleischkennzeichnung angewandt.