Textiltine

Gerade im Bereich des Direktdruckverfahrens, das in der Textilindustrie große Anwendung findet, ist die Textiltinte sehr wichtig. Textiltinten setzen sich, wie die meisten Drucktinten, aus den vier Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Key zusammen. Key steht hierbei für Schwarz. Das Direktdruckverfahren zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass wie der Name bereits sagt der Stoff direkt bedruckt wird und keine Schablone zum Einsatz kommt. Durch dieses Verfahren sind die Druckkosten in den letzten Jahren beständig zurück gegangen, was es ermöglicht möglichst kostengünstig zu produzieren. So kann sich mittlerweile jede Privatperson den Direktdruck leisten. Theoretisch lassen sich heute alle InkJet-Drucker zu Textildruckern umbauen, selbstverständlich ist jedoch nicht jeder Drucker für das Bedrucken eines T-Shirts geeignet. Die Textilbranche greift daher auf spezielle Drucker zurück. Diese können in Form und Verarbeitung variieren und sind auf den jeweilig zu bedruckenden Stoff optimiert. Dabei ist meisten jedoch auch gewährleistet, das der Drucker verschiedene Formate bedrucken kann. Das Direktdruckverfahren mit Textiltinte findet heute auch abseits der großen, industriellen Verwendung seinen Absatzmarkt. So haben etwa Copy-Shops mittlerweile die Möglichkeit, Kleidung für bestimmte Anlässe bedrucken zu lassen. Beispiele sind hier Junggesellenabschiede, Hochzeiten, Geburtstage oder andere feierliche Anlässe, etwa das Abitur.

Im Bereich des Textildrucks gibt es mehrere verschiedene Textiltintentypen. Die am Häufigsten verwendete Tinte ist hierbei die Dispersionstinte. Diese Tintenart findet heute nicht nur Anwendung im Textilbereich, sondern auch im Fahnendruck. Man unterscheidet grundsätzlich Sublimations- und Dispersionstinte, obwohl Sublimationstinte ebenfalls eine Dispersionstinte ist. Hauptunterschied der beiden Textiltinten ist hierbei, dass Sublimationstinte zuerst auf Transferpapier gedruckt wird, um dann später mittels Hitze und Druck auf Polyester angebracht wird. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt in dem Fakt, dass nur hitzebeständiges Polyester benötigt wird, aber kein Vorbehandeltes. Darüber hinaus führt Sublimationsdruck zu brillianten Farben und Konturschärfe. Die Fixierung der Textiltinte erfolgt über einen Kalander.

Sowohl Textiltinte, wie auch das zugehörige Direktdruckverfahren, sind im hohen Maße für die heutige Druckvielfältigkeit verantwortlich. Allerdings wäre beides ohne die Druckentwicklung des 15. Jahrhunderts nicht möglich gewesen. Im Jahre 1442 entwickelte Johannes Gutenberg die Buchpresse, die den Buchdruck revolutionierte. Er griff dabei auf die Methode des Weinpressens zurück. Die Buchstaben wurden in eine oben angebrachte Fassung auf der Presse angebracht, diese wiederum wurde mit Druck auf das Papier gepresst. Neben dem einfachen Buchdruck entwickelte Gutenberg auch entsprechende Drucklettern und Farben, um seinen Drucken die entsprechende persönliche Form zu verschaffen. Sein berühmtestes Stück ist die sogenannte Gutenberg-Bibel, die neben präziser Druckkunst vor allem auch farbenfroh gestaltet ist. Normalerweise benötigten Mönche für so eine Bibel Monate, bis hin zu ein paar Jahren. Gutenberg schaffte den Druck einer hohen Auflage nun binnen weniger Tage. Heute geht es im Druckgeschäft jedoch nicht mehr nur um den Druck von Bibeln, sondern von vielen verschiedenen Dingen. Neben dem Buchdruck werden heute sämtliche Medien bedruckt. So entfaltet die Druckkunst für die heutige Gesellschaft einen hohen Nutzen. Nicht zuletzt wäre ohne sie heute gerade in der Textilbranche das VBedrucken von Kleidung, oder anderen Textilien weit weniger einfach bis unmöglich.