Flexfolie

Seinen Ursprung hat der Name der Flexfolientechnik im Bereich des Flexodruck. Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren, bei dem eine Walze ein beliebiges Muster aus farbigen Pigmenten, die mit Binde- und Lösemitteln versetzt sind, auf eine Druckplatte aufträgt. Unter Druck und Hitze, aber auch teilweise mit sogenannter UV-Aktivierung, wird das Muster mit dem zu bedruckenden Medium verbunden, also transferiert.

Das Muster bei Flexfolien wird aber ein wenig anders gewonnen als beim Flexodruck. Die Flexfolie ist dabei aus drei unterschiedlichen Schichten aufgebaut: einer Trägerfolie mit einer Farbpigmentschicht, die auch als Flock bezeichnet wird, und darauf eine Deckschicht mit einem Klebstoff. Bei normaler Raumtemperatur ist die Flexfolie noch trocken und der Kleber muss erst aktiviert werden. Der Schneidplotter ritzt dann die äußeren Umrisse des gewünschten Musters in die obere Deckschicht ein, anschließend wird diese Deckschicht abgenommen und die überschüssigen Pigmente werden durch Abziehen der Deckschicht entfernt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Entgittern und stellt nur zu Beginn großflächig, da viele Muster noch kleinere Innenmuster und Löcher besitzen. Aus diesem Vorgang resultiert nun ein Positivschnitt des Musters auf der Trägerfolie. Dieser wird nun zum separaten Transferdruch auf eine Druckplatte gespannt, wodurch auf der Platte, ganz genau wie beim Flexodruck, ein Abbild entsteht. Dieses Abbild wird aktiviert, was meist mithilfe von Hitze zur Verflüssigung des Klebstoffes geschieht. Anschließend wird das Flexfolienmuster mit dem zu bedruckenden Medium verbunden. Dies geschieht mithilfe zweier Walzen, die die Folie mit hohem Druck in der Druckerpresse auf das Material auftragen. Nach Abschluss des Druckvorgangs kann die Trägerfolie abgenommen werden.

Technisch gesehen spricht man bei dem Druckvorgang von der Beflockung des Druckmaterials. Dennoch gibt es bei den Flexfolien bauliche Unterschiede bezüglich der verwendeten Farbschicht. Flexfolien besitzen eine elastische Kunststoffmembran, die als eigentliche Farb- bzw. Druckschicht fungiert. Sie erzeugt auf auf dem bedruckten Medium, welches meist aus Textilien besteht, ein festes, glattes und weitgehend porenfreies Abbild. Bei der Flockfolie, die eine traditionellere Druckschicht besitzt, ist das Abbild wesentlich rauher und wirkt leicht porös. Es fühlt sich ähnlich an wie Samt und erzeugt des Eindruck als sei es Stoff, doch gerade bei älteren Flockfolien besteht das Risiko, dass sich Pigmente ablösen und die Folie mit der Zeit beginnt, zu fusseln. Ebenso mit den Flexfolien verwandt sind die sogenannten Bügelfolien, bei denen eine geringere Hitze, beispielsweise von einem Bügeleisen, ausreicht, um die Klebeschicht zu aktivieren. Anders als moderne Flexfolien besitzt die Bügelfolie nur zwei Schichten: eine Trägerfolie und eine Klebschicht. Die Farbe kann dabei wahlweise in der Trägerfolie integriert sein, wobei die Folie dann auf dem Medium verbleibt, oder sie ist in die Klebeschicht eingearbeit. Hier entspricht die Farbe nach dem Austrocknen und Abkühlen einem Farbanstrich. Die Flockfolie stammt aus der letzteren Variante der Bügelfolie.

Die Farbschicht beim Bügeldruck hat meistens keine allzu hohe Eigenstabilität. Aus diesem Grund wird in den meisten Fällen auch die transparente Trägerfolie auf der Farbschicht belassen, was dem Schutz des Materials dient. In der Regel sind solche Bügeldrucke auf T-Shirts oder dergleichen auch nur bis etwa 30°C waschbar. Dennoch löst sich mit der Zeit die Farbschicht allmählich ab. Bei Flockdrucken hingegen ist die Farbschicht schon stabiler und entsprechend bedruckte Textilien können auch mit 40° oder 60°C gewaschen werden. Bei Flexfolien ist die Farbschicht sogar so stabil, dass das Medium mit bis zu 80°C gewaschen werden kann, ohne dass die ursprünglich aufgedruckte dabei Form verloren geht.