Koriander

Die Gewürz- und Arzneipflanze Koriander (Coriandrum Sativum), die zur Familie der Doldenblütengewächse zählt, ist seit über 3000 Jahren bekannt und genutzt. Weltweit gibt es zwei Arten, von denen in Mitteleuropa nur eine erhältlich ist. Im alten China glaubte man, Koriander mache unsterblich. Die Römer konservierten mit Koriander ihr frisches Fleisch. Im Mittelalter aß man Koriander, um sich zu stimulieren. Im heutigen Nordeuropa werden von Korianderpflanzen sowohl die Blätter also auch die Samen zum Würzen und Verfeinern von zahlreichen Speisen und in der alternativen Medizin verwendet.

Die bis zu 60 cm hohe Pflanze hat optisch viel Ähnlichkeit mit unserer heimischen Petersilie. Sie wird daher häufig auch “indische” oder “asiatische Petersilie” genannt. Die Unterschiede zwischen Koriander und Petersilie sind dennoch sehr groß. Verreibt man die Blätter des Korianders in der Hand, entsteht ihr typischer Geruch, der häufig als scharf und nicht selten als unangenehm und wanzenartig bezeichnet wird. Der Geruch der zerstoßenen Samen hingegen wird als angenehm und zitrusfruchtartig empfunden.

Bei Koriander handelt es sich um eine einjährige Pflanze. Sie muss also jedes Jahr neu gesät oder erworben werden. Je nach Wetterlage kann die Pflanze bereits im April an einer geschützten Stelle im Freien stehen. Sie benötigt einen möglichst warmen, windstillen Platz auf einem Balkon, einer Terrasse oder innerhalb eines Gartens. Koriander gedeiht besonders gut, wenn er in lockere und kalkhaltige Erde gepflanzt wird. In Beeten benötigen die einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindesten zehn bis 15 Zentimetern. Legt man besonderen Wert auf die Ernte der Samen, benötigt der Koriander vor allem einen sonnigen Platz. Die Blätter hingegen gedeihen besser im Halbschatten. Für alle Standorte gilt es, den Koriander niemals austrocknen zu lassen. Ab Juni beginnt die Pflanze zu blühen. Die Blüten sind weiß und vor allem bei Bienen sehr beliebt.

Genießbar sind sowohl die Samen als auch die Blätter. Die Samen werden am besten im August, kurz bevor sie abfallen, geerntet. Die Blätter hingegen können nach und nach, je nach Gebrauch in der Küche, abgezupft und sofort verwendet werden. Um die licht- und luftempfindlichen Samen haltbarer zu machen, verwendet man ein gut zu verschließendes Gefäß. Samen werden vor dem Genuss zerstoßen, damit sich ihr Aroma entfalten können.

Die Blätter der Pflanze werden in herzhaften Eintöpfen oder zu Fleischgerichten verwendet. Die Samen des Korianders nutzt man auch zu Fischgerichten. Beliebt sind sie aber auch als Gewürz in zahlreichen Süßspeisen wie beispielsweise Aachener Printen, Apfelkuchen, Biskuits oder Lebkuchen. In der alternativen Medizin werden Samen zu einem Tee aufgegossen, der bei Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Blähungen und Bauchkrämpfen hilft. Eine Tasse Koriandersamentee wirkt außerdem beruhigend.