Farbtafeln

Die Drucktechnik wäre sicherlich weit weniger prachtvoll, wenn sie neben dem schwarz-weiß Druck nicht auch den 4-Farbdruck hätte. Schon die Gutenberg-Bibel weißt prachtvolle, bunte Drucke auf. Johannes Gutenberg erfand im 15. Jahrhundert nicht nur die erste Druckpresse, die es ermöglichte, nicht nur Bücher und Zettel praktisch unendlich oft zu reproduzieren, sondern führte auch direkt die Möglichkeit des farbigen Drucks ein. Erfolgte das Verfahren damals noch über die Vergleichsweise simple Buchpresse, die ihren Ursprung in Wein- und Mostpressen findet, so sind es heute doch für den Leien recht komplizierte Abläufe, die das Drucken ermöglichen. Populäre Möglichkeiten sind heute vorallem der Offsetdruck im Bereich der Medien und der Direktdruck im Bereich der Textilbranche. Beim Offsetdruck wird über ein Walzensystem die Druckfarbe indirekt auf den Druckstoff aufgetragen. Dieses Verfahren findet heute besonders beim Zeitungs- und Zeitschriftendruck Verwendung. Dies liegt nicht zuletzt an der relativen Preiswertigkeit des Druckverfahrens im Vergleich zu anderen Druckverfahren. Gleiches gilt für den Direktdruck, der es der Textilbranche ermöglicht, direkt und schnell auf den entsprechenden Stoff ein Motiv aufzutragen.

Bei beiden erwähnten Verfahren treten meist die Erfordernisse auf, bunt zu drucken und um diese Möglichkeit zu gewährleisten sind so genannte Farb-Tafeln eingeführt worden. Die wohl bekannteste Tafel oder Skala dieser Art ist wohl die RGB-Farbskala. Diese steht für “Rot-Grün-Blau” und erläutert somit direkt die Art der Farbmischung: kAus den Basisfahren werden alle weiteren Farben gemischt. Allerdings findet diese Skala nur in technischen Bereichen Anwendung. So ist sie die Grundlage für den Farbcode in Computer, der die bunte Darstellung von Motiven erlaubt.

In der Drucktechnik kommt das sogenannte CMYK-Farbmodell zum Tragen. Diese Tafel ermöglicht den Vierfarbdruck und heißt aufgeschlüsselt Cyan, Magenta, Yellow und Key. Wobei Key für die Farbe schwarz steht. Die CMYK-Tafel beschreibt die technischen Missverhältnisse der vier Grundfarben unabhängig davon, welche Grundfarben letztlich Anwendung finden. Zusätzlich zu der Tafel an sich gibt es weitere Normen, die die Einheitlichkeit beim Druck gewährleisten. Hierbei steht 0 in der Tafel für unbedruckt und 100 für eine Volltornfarbe. Die Farbe schwarz wird benötigt, da die anderen gemischten Farben keinen absolutes Schwarz ergeben. Der Farbdruck nach der CMYK-Tafel wird Euroskaladruck genannt. Dies liegt daran, dass er sich an der ehemaligen Europaskala orientiert, die für den europäischen Offsetdruck gebraucht wurde. Die meisten Leien kennen die CMYK-Tafel von ihrem Tintenstrahldrucker. Diese Geräte arbeiten ebenfalls mit dieser Tafel und ermöglichen so auch um Hausgebrauch einen Buntdruck. Die meisten Geräte weisen mittlerweile allerdings neben den vier Grundfarben auch noch Farberweiterungen in Form von Rot, Grün, Orange oder Blau auf, die das druckbare Farbspektrum erweitern sollen. In jedem Fall sind Tafeln, wie sie im Druckbereich benutzt werden gerade für Profis sehr von Bedeutung und ohne diese wäre ein übergreifender, einheitlicher Druck nicht möglich.