Reinigungsflüssigkeit

Bei den meisten Druckern, egal ob industriell oder privat genutzt, kommt es auf Grund von dauerhafter Benutzung oftmals zu Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen. Diese weisen sich dadurch aus, dass auf einmal Schlieren gedruckt werden, auch ist es möglich, dass gar keine Farbe mehr auf das Papier kommt, da die Düse verstopft ist. In solchen Fällen kann gerade im heimischen Gebrauch einfach oft die Patrone ausgewechselt werden, bei Industriedruckern ist dies meist nicht so einfach. Aus Kostengründen neigen allerdings auch viele Privathaushalte heute dazu, statt neue Patronen zu kaufen, Alte wieder zu befüllen. Je öfter dies geschieht, desto mehr verschließen sich die Poren der Patrone. Hierbei ist besonders ausschlaggebend, ob vielleicht bereits alte Tinte angetrocknet ist. Diese verschließt die Düsen der Patrone meist sehr stark und lässt sich nur schwer entfernen. Eben zum Zweck der Reinigung wurden Reinigungsflüssigkeiten entwickelt. Sie dienen der Entstopfung der Düsen und haben die Fähigkeit, die komplette Düse grundlegend zu reinigen.

Der Vorgang der Reinigung erfolgt in den meisten Druckern analog. Im heimischen Gebrauch wird meist eine leere Patrone benötigt, die mit der Reinigungsflüssigkeit befüllt werden kann. Im industriellen Gebrauch wird die Flüssigkeit direkt in den Druckkopf eingefüllt. Im nächsten Schritt wird die Patrone wieder in das Gerät eingesetzt und der Druckvorgang gestartet. Während des Drucks wird nun die Flüssigkeit durch den Druckkopf in die Düsen gepresst. Die aggressive Zusammensetzung der Reinigungsflüssigkeit führt dazu, dass die erhärteten Reste der Farbe sich lösen und in Form von Schmutzschlieren auf das Papier gedruckt werden. Nach mehreren Durchgängen sind die meisten Druckerpatronen wieder verwendbar. Ebenso ist in den meisten Fällen der Druckkopf wieder sauber. Dies ist besonders wichtig, da in den meisten privaten Druckern ein festeingebauter Druckkopf installiert ist. Kommt es zu einer dauerhaften Verstopfung ist dies meist nur teuer vom Hersteller zu reparieren und lohnt in den meisten Fällen nicht, da ein neuer Drucker heute oftmals billiger ist, als die Reperatur eines Alten. Das Verfahren an sich lässt sich darüber hinaus auch nur bei InkJet-Druckern anwenden. Laserdrucker, die über keinen Patronendruck verfügen, habe die Problematik der verstopften Düse meist nicht, jedoch kann dort zu einem ernsten Problem werden, wenn Staubpartikel den Laser behindern. Im Gegensatz zum häuslichen Gebrauch wäre für eine Druckerei das Austauschen einer kompletten Druckanlage viel zu teuer, daher ist es dort möglich, nur die Druckköpfe auszutauschen.

Im Übrigen hatten bereits die ersten Druckereien im 15. Jahrhundert Reinigungsflüssigkeiten. Bei der von Johannes Gutenberg entwickelten Druckpresse war diese Methode allerdings noch vergleichsweise leicht und ohne Chemie möglich. Einfaches Wasser reichte, um die einzelnen Setzsteine wieder zu reinigen und wieder zu verwenden. Dies war allerdings bereites damals zwingend notwendig, da die Herstellung der Setzsteine aufwendig und kostenintensiv war. Die Steine bestanden nämlich meist aus Metall und dieses war gerade im ausgehenden Mittelalter vergleichsweise teuer. Hinzu kamen die umständlichen Herstellungsmittel in Form von geßen und formen. Reinigungsflüssigkeiten sind somit von Anfang an mit der Druckkunst verbunden und keineswegs eine neue Erfindung. Lediglich Zusammensetzung und Art haben sich weiterentwickelt, so wie die Druckkunst sich ebenfalls von der einfachen Buchpresse aus Holz zu einem digitalen Wunderwerk der Technik entwickelt hat.