Grillen und Gesundheit

Grillen ist in Deutschland und vielen anderen Ländern überaus beliebt als soziale Freizeitbeschäftigung. Das Thema Gesundheit sollte man auch beim Grillen beherzigen. In erster Linie geht beim gesundheitsbewussten Grillen um die Vermeidung von krebserregenden Stoffen durch chemische Reaktionen. Wenn Fett vom Fleisch, Fisch oder vom Würstchen in die heiße Glut tropft, so entsteht eine chemische Reaktion, die sogenannte Benzpyren-Verbindungen auslöst und durch den Rauch auf das Grillgut wirkt. Verbrennen organische Stoffe wie Holz oder Papier nicht vollständig, so entstehen polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK). Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen auch, wenn Fett aus Fleisch, Würstchen oder das Marinade-Öl in die heiße Kohlkohleglut tropft oder auf die Hitzeschlangen der Elektrogrills geraten. Von PAK gehen nach Studien krebserregende Substanzen aus. Es gibt eine ganze Reihe von Krebsarten, die von PAK ausgelöst werden. Die krebserregenden Stoffe können durch den Rauch auch über die Lunge eingearbeitet werden. Eine starke Rauchentwicklung, durch das tropfende Fett in der Glut, betrifft zum Beispiel auch die Nachbarn, die den Rauch einatmen können. Schädliche Auswirkungen kennt man bei Benzpyren-Verbindungen bei Schornsteinfegern, wo Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, wie 1,2-Benzpyren, Hautkrebs auslösen. Um zu verhindern, dass diese Stoffe beim Grillen entstehen, kann man Aluminiumschalen oder Aluminiumfolie auf dem Rost sinnvoll einsetzen. Grundsätzlich sollte man bei Holzkohlegrills auch nur Holzkohle oder Holzkohlebriketts verwenden und nicht Holz oder Papier verbrennen, um die schädlichen PAK zu vermeiden. Das Fleisch sollte man auch nicht zulange auf dem Grill liegen lassen und die verkohlten Stellen abschneiden, um zum Beispiel vor den sogenannten Heterozyklischen Aromatischen Aminen (HAA) geschützt zu sein. Heterozyklische Aromatische Amine (HAA) entstehen beim Erhitzen von Lebensmitteln und stehen im Verdacht krebserregend zu sein. HAA können sich schon ab rund 150 Grad bilden. Die gefährlichen HAA entstehen vor allem in der Kruste des Grillguts. Die Konzentration der Stoffe ist abhängig von der Höhe der Temperatur und der Länge des Grillens. Je höher und länger das Fleisch gebraten wird, desto höher ist tendenziell der HAA-Bildungsgrad.

Auf Grund dessen, das rund 80 Prozent der deutschen Grillfreunde mit Holzkohle grillen, sollte man immer Aluminiumschalen oder -folie zum Grillen verwenden. Die meisten Umfälle passieren beim Grillen vor allem beim Anzünden, wo Benzin, Alkohol oder Spiritus gefährliche Stichflammen auslösen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gehören gepökelte Fleischwaren nicht auf den Grill. Die zugesetzten Nitrit-Pökelsalze können bei großer Hitze mit den Aminen aus dem Fleisch reagieren, was zu hochschädlichen Nitrosaminen führen kann. Nitrosamine sind stark krebserregende Stoffe. Pökelfleischwaren, die stark ausgetrocknet sind, sind von der Nitrosaminen-Bildung besonders betroffen, zum Beispiel Frühstücksspeck oder Kassler und gehören nicht auf den Grill. Grundsätzlich sollte man sehr verkohltes Fleisch eher wegwerfen oder die verkohlten Stellen herausschneiden, um mit krebserregenden Stoffen weniger in Kontakt zu kommen. Es gibt heute im Markt zum Beispiel Sicherheitsgrills mit seitlichen Glutkörben oder Grills mit senkrechten Rösten, die man gesundheitsbewusst einsetzen kann. Auch Gasgrills oder Elektrogrills bieten sich an. Bei der Fleischauswahl kann man zum Beispiel auf fettarme Produkte zurückgreifen wie Hähnchenbrust, die weniger Fetttropfen verursachen. Auch dünne Hüftsteakstreifen bieten sich an. Sehr dünnes Fleisch kann man zum Beispiel schmackhaft in Marinaden einlegen und vor dem Grillen trocken tupfen, damit kein überflüssiges Öl in die Glut tropft. Fisch sollte man besser auf einem speziellen Fischrost braten, da viele Fische bei starker Hitzeeinwirkung leicht zerfallen. Das Ablöschen des Fleisches mit Bier sollte man auf Grund der möglichen PAK-Bildung besser lassen.