Chinabeere

Die Chinabeere wird mit wissenschaftlichem Namen Schisandra chinensis genannt. In ihrem ostasiatischen Ursprungsgebiet heißt sie Wu-Wei-Zi. Auf deutsch wird sie auch als Spaltkölbchen bezeichnet. In unseren Breitengraden ist die Laub abwerfende Schlingpflanze mit den stachelbewehrten Trieben winterhart. Sie bevorzugt Standorte im Halbschatten und maßvolle Wasserzufuhr.

Der Schlingpflanze muss eine Rankhilfe zur Verfügung gestellt werden. Hierbei leistet beispielsweise ein Spalier, wie es sonst auch für Obst verwendet wird, gute Dienste. Die Pflanze wächst stark und benötigt daher im Frühjahr reichlich Nährstoffzufuhr. Hierfür sind besonders für Beeren geeignete Dünger erhältlich, die die Blüten- und somit auch die Fruchtbildung günstig beeinflussen. Chinabeeren sind leicht zu pflegende, widerstandsfähige Pflanzen.

Die Chinabeere ist meist eine selbst befruchtende Sorte, wohingegen die Wildform Zweihäusigkeit aufweist. Das bedeutet, weibliche und männliche Blüten erscheinen nicht an derselben Einzelpflanze, so dass zur Vermehrung durch Samen immer mindestens zwei verschieden geschlechtliche Pflanzen benötigt werden. Die Blüten der Chinabeere duften einnehmend. Bereits ab dem zweiten Anbaujahr kann es zur Fruchtbildung kommen. Sie entwickeln sich ab September. Geerntet wird, sobald die Temperaturen das erste Mal unter den Gefrierpunkt fallen. Die Farbe der Beeren ist ein leuchtendes Rot. Bis zu fünf Metern Höhe können die Pflanzen erreichen. Ihre Blätter glänzen und werden bis zu zehn Zentimetern lang, die Form ist eiförmig und zugespitzt. Im Monat Mai entstehen recht schlichte Blüten von weißer bis hell rosa Färbung. Werden sie befruchtet, so entwickeln sich die Beeren, welche in stattlichen Trauben wachsen und der roten Johannisbeere ähneln. Das herbstliche Laub verfärbt sich gelb.

Die vor allem in China, Japan und Korea bekannte Pflanze wird zur Gänze als homöopathische Arznei, sowie als Speisewürze eingesetzt. Für letzteres Einsatzgebiet wird sie wegen ihrer Aromenvielfalt geschätzt, die von süß bis sauer, über bitter und salzig bis hin zu scharf reicht, wobei das Säuerliche am deutlichsten herauskommt. Daher wird sie auch Fünf-Aromen-Frucht genannt. Sie enthält neben anderen wertvollen Stoffen, wie ätherischen Ölen, Mineralstoffen und bedeutenden sekundären Pflanzenstoffen, reichlich Spurenelemente und die Vitamine Provitamin A, B6, C und E. Zur Stärkung der Abwehrkräfte ist sie deshalb gut geeignet. In China wird die Chinabeere traditionell gegen Störungen der Durchblutung genutzt. In Mitteleuropa wird sie auch als arzneiliches Präparat in Kapselform angeboten und findet Verwendung bei der Behandlung von Husten, Demenz, Schlaf- und Hörproblemen, sowie zur Stärkung des Sexualtriebs.

Im Garten ist die Chinabeere eine Pflanze, mit der sich Gitterwände leicht begrünen lassen. Ihre Beeren setzen in der Saison farbliche Akzente. Geerntet bieten sie eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten. Sie eignen sich für die Herstellung von Marmelade und Gelee genauso, wie zur Gewinnung von Saft oder Sirup. Aus getrockneten Pflanzenteilen kann auch Tee zubereitet werden, der aber ungewöhnlich lange ziehen sollte. Trockene Blattstückchen brauchen bereits mehrere Stunden, während die gedörrten Beeren wenigstens zwölf benötigen. Ein bis zwei frische, junge Blättchen sollen gekaut eine gute körperliche Verfassung ermöglichen und Wohlbehagen hervorrufen.